Sie ist unversehrt

Franca (5) überlebte mit Wasser aus Bächen

11.09.2012

Franca war 24 Stunden verschwunden. Dann fanden sie zwei Radfahrer!

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Um Punkt 18.41 Uhr ging am Dienstag bei der Polizei der erlösende Anruf ein: Zwei Radfahrer hatten die vermisste Franca (5) auf dem Gailtalradweg gefunden. 24 Stunden war das kleine Mädchen davor vermisst gemeldet. Ihre ersten Worte: ,Mama, ich will heute bei dir schlafen!‘ Franca, nur mit einem Leibchen bekleidet, wurde sofort ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht.

Franca stillte Durst mit Wasser aus Bächen
Ihre Mutter sagte jetzt zu Journalisten: Sie habe die "schlimmsten 24 Stunden ihres Lebens" verbracht, während ihre Tochter verschwunden war. Das sagte die Frau am Mittwoch - dem Tag nach dem Auffinden des unverletzten Mädchens - vor Journalisten im Garten ihres Wohnhauses in der Einschicht. Sie betonte, sie sei "sehr stolz auf meine Tochter", die ihr Wissen genützt habe, um sich in der Natur zurechtzufinden. So habe das Kind seinen Durst gestillt, indem es Wasser aus Bächen getrunken habe.

Montagabend hatte Großvater Matthias D. (78) seine kleine Enkelin Franca (5) bei einem Spaziergang aus den Augen gelassen – für drei Minuten. Drei Minuten, die das Leben der Künstler-Familie D. auf den Kopf stellten. Denn Franca war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Von einer auf die andere Minute.

Sie trug Sandalen. Montagabend, kurz vor 18 Uhr: Franca besucht mit dem Opa ihre geliebten Fischteiche, zwei Kilometer vom Elternhaus in Nötsch (Bezirk Villach-Land) entfernt. Es ist ein warmer Septembertag, das blonde Mädchen mit den hübschen blauen Augen trägt seine ­lilagrauen Sandalen, rote Stoffhose, gestreiftes T-Shirt. Doch langsam will der Opa nach Hause, geht vor und lässt Franca zurück. Nur drei Minuten. Plötzlich war sie weg.

Kind gefunden
Der Opa alarmiert Mama Helga D., eine Künstlerin. Sie suchen zu zweit. Nach 30 Minuten rufen sie die Polizei. 200 Mann durchforsten die Gegend mit Hubschrauber, Hundestaffel, Wasserrettung. In der Nacht werden Horchposten installiert. Michael Masaniger von der Polizei: „Wir ermitteln in jede Richtung. Entweder Franca ist gestürzt, kann sich nicht befreien. Oder sie hat sich auf den Heimweg gemacht oder ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die zwei letzteren Szenarien schließe ich aus, das Haus wurde durchsucht.“

Gestern gab die Polizei Fotos von Franca an die Öffentlichkeit, Hunderte Helfer, auch die Cobra, waren im Einsatz. Das Gebiet, eine Herausforderung: Der Wanderweg auf 700 Metern Seehöhe hat drei Kilometer Länge, es ist steil, uneben, mit Felsen, Böschungen. Am Dienstagabend dann die Entwarnung: Franca lebt!

Ein Tag voll Angst
„Wir waren überwältigt, wie viele Menschen sich freiwillig zur Suche meldeten, mehr als 50“, erzählt Michael Masaniger von der Polizei. Er koordinierte die 400 Retter, die ohne Pause die kleine Franca im unwegsamen Gelände im Gailtal suchten. 250 Polizisten, 100 Pioniere vom Heer und die Freiwilligen suchten Hänge und Wälder ab, bis endlich Entwarnung gegeben wurde.


 

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