Noch keine Sichtung

Krokodil-Jagd mit Decke und Netz

27.08.2012


Reptilien-Expertin macht sich mit Boot auf die Suche nach dem Reptil.

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Das Kärntner "Krokodil-Phantom" hat sich in den vergangenen Tagen nicht mehr gezeigt. Die Auswertung der aufgestellten Wildkameras brachte keinen Schnappschuss des Reptils, die ausgelegten Hühnerfleisch-Köder blieben ungefressen. Am Dienstag um 9.00 Uhr früh wird sich Reptilienexpertin Helga Happ mit einem Feuerwehrboot "leise, still und vorsichtig", wie sie sagte, erneut auf die Suche nach dem Exoten in der Drau machen.

Mit Decke und Netz
Falls "Phantom" tatsächlich entdeckt wird - etwa beim Sonnenbaden auf einer Sandbank, wie es Happ für möglich hält - wird man es zuerst aufscheuchen. Das Reptil würde zu seinem Versteck flüchten und es auf diese Weise preisgeben, so Happ.

Gefangen würde das Krokodil, sofern man es fände, mit einem Netz, mit Schlingen und einer Decke. Krokodile geben nämlich jeden Kampf sofort auf, wenn sie nichts mehr sehen, weiß die Reptilienexpertin. "Wenn man den Kopf mit einer blickdichten Decke abdeckt, dann wehrt es sich nicht mehr." Ein gezielter Schuss aus einem Betäubungsgewehr brächte hingegen nur wenig. Ein giftiger Pfeil würde kaum durch die gepanzerte Haut des Tieres dringen, ist Happ überzeugt.

Eine Krokodiljagd mittels Drohne steht noch nicht bevor. Eine Privatperson, die in Besitz eines solchen Flugobjektes ist, habe es kostenlos angeboten, so Happ. Sie habe aber mit dem Bezirkshauptmann entschieden, dass man diese Möglichkeit noch nicht einsetzen wolle. Ein solches unbemanntes Fluggerät würde wieder Lärm produzieren und könnte das Reptil aufs Neue verscheuchen.

Bisspuren an Kinderschuhen
In der vergangenen Woche hatten zwei Kinder nach einem Badeausflug an die Drau in der Gemeinde Sachsenburg (Bezirk Spittal) berichtet, dass ein Krokodil ihre Sachen zerbissen hätte. An Schuhen und Kleidung waren tatsächlich Bissspuren entdeckt worden, Expertin Happ identifizierte sie als jene eines Krokodils. Die Aussagen der Kinder seien glaubwürdig. Eine groß angelegte Suchaktion samt Hubschrauber wurde eingeleitet, blieb aber erfolglos.

Die Sperre des Gebiets bleibe aber jedenfalls aufrecht, sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Auch die Fleischköder will die Behörde ausgelegt lassen, die Wildkameras bleiben vorerst installiert. Eine Ausschilderung der Überwachung Gebietes sei nicht erfolgt, so Brandner. Nach Ansicht des Bezirkshauptmannes ist das Drauufer kein öffentlicher Ort und mit einem Betretungsverbot versehen.

Eine Auswertung der DNA-Spuren bringe nichts, so ein Polizei-Sprecher.  "Die Auswertung lässt nur eine Klassifizierung Mensch oder Tier zu", so Michael Masaniger. Eine Analyse zur Tierart sei nicht möglich. Von daher sei eine Auswertung der Spuren von vorne herein sinnlos. Denn dass die Bissspuren einen tierischen Urheber haben, sei offensichtlich.




 
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