Traurig
Mädl bleibt von ihrer Mutter getrennt
30.04.2009
Richterin entschied, dass Mädchen weiter seine Mutter nicht sehen kann, weil es den Verdacht auf sexuellen Missbrauch durch einen Mann gibt.
Kein Happyend
Kein Ende im Drama um jenes kleine Mädchen, das,
wie berichtet, seit Monaten von seiner Familie getrennt im Villacher
Krankenhaus eingesperrt ist. Mutter und Kind bleiben getrennt.
Sexuelle Belästigung
Jener Villacher Mutter, der ihre acht
Jahre alte Tochter im Jänner vom Jugendamt abgenommen wurde, darf ihre
Tochter weiterhin nicht sehen. „Eine Vergewaltigung des Kindes ist
auszuschließen“ so der Anwalt der Mutter, Dr. Hans Gradischnig. Trotzdem hat
die Familienrichterin Dr. Sabine Winding am Mittwoch entschieden, dass das
Kind dringend eine Therapie benötigt. „Dass das Mädchen sexuell belästigt
worden ist, kann nicht ausgeschlossen werden“, so der Anwalt. Fest steht:
Das Mädchen wird nun wenigstens aus dem Krankenhaus entlassen und vorerst in
ein SOS Kinderdorf bei Graz überstellt.
Gericht
Am Mittwoch um 11 Uhr traf man einander im
Bezirksgericht in Villach: Vertreter des Jugendamtes, Ärzte des
Krankenhauses, die Mutter und deren Anwalt berieten mit der
Familienrichterin die Lage. Mutter und Kind, die aus einem Gebiet der
ehemaligen Sowjetunion zugewandert sind, ist Villach zum Schicksal geworden.
Die Ehe wurde geschieden, die kleine Tochter landete nun im Krankenhaus.
„Irgendetwas muss in der Vergangenheit vorgefallen sein, aber weder Psychologen noch Ärzte wissen, was die schwere Traumatisierung des Kindes hervorgerufen hat. Es verfügt über einen Wortschatz, den es möglicherweise über Beobachtungen sexueller Dinge bekommen hat.
Kleine schweigt
Das Kind selbst schweigt. Aber was, wann, wie
und wo, das wollen die Psychologen abklären und das wird noch dauern, denn
die Kleine schweigt sich beharrlich über Details aus, lehnt aber die Nähe
von Männern strikte ab“, so Gradischnig. „Wir wollen“, so Familienrichterin
Dr. Sabine Winding, „gemeinsam mit Jugendamt, Ärzten und Psychologen nur das
Beste für das Mädchen und Licht in die mit Sicherheit stattgefundenen
traumatischen Erlebnisse bringen“.
Die verzweifelte Mutter, die sich, wie sie erklärt, aus all dem keinen Reim machen kann, muss also weiter auf ein Wiedersehen mit dem Kind warten.