Familiendrama

Mutter wegen Drogen erstochen

19.07.2012

Der Sohn wollte Geld für Drogen. Die Mutter sagte nein, dann stach er zu.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Völlig durchgeknallt und gierig auf Geld: So soll Zoran I. (26) in der Nacht auf Dienstag vor seiner Mama in dem Mehrfamilienhaus in Pischeldorf gestanden sein. Er schrie sie an, packte sie an den Armen und schüttelte die 52-Jährige fast bewusstlos.

Der Grund: Zoran brauchte Geld für seine Drogen, seinen teuren Lebensstil. Doch die gebürtige Kroatin wollte ihm nicht wieder etwas geben. Schon so oft hatte sie ihrem erwachsenen Sohn ausgeholfen, ihn angefleht die Finger von den Drogen zu lassen. Dieses Mal wollte sie hart bleiben. Dieses Mal wollte sie ihm nicht beistehen. „Geh endlich arbeiten, dann verdienst du Geld“, soll die Mutter geschrien haben.

Zoran I. rastete aus. Er stürmte in die Küche, zog ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser aus dem Holzblock. Stürzte zurück ins Wohnzimmer und stach auf seine Mutter ein.

Täter wollte sich mit Motorsäge köpfen
Immer wieder stieß er die scharfe Klinge in ihren Körper. „Wir haben mehrere Einstiche im Bauch und Oberkörper gefunden“, sagt Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamts Kärnten. Die 52-Jährige verblutete vor ihrem Sohn.

Zoran I. sackte zusammen. Er wollte auch sterben. Der 26-Jährige holte sich die Motorsäge, platzierte sie an seinem Hals. Doch bevor sein Blut spritzte, verließ ihn der Mut.

Erst zwei Tage nach dem Mord alarmierte der jüngere Sohn die Polizei. Er könne seine Mutter nicht erreichen und mache sich Sorgen. Beamte stürmten die Wohnung Mittwochnacht. Sie fanden die Leiche, nahmen Zoran I. fest. Der gestand die Tat. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ehemann völlig unter Schock
Er kann es nicht fassen. Sein versteinertes Gesicht spricht Bände. Als Petar I. (57) am Donnerstag von seiner Reise zurückkommt, trifft ihn der Schlag. Die Polizei hat seine Wohnung versperrt. Beamte erklären ihm, was passiert ist. Sein ältester Sohn soll seine Ehefrau ermordet haben. Petar I. muss sich setzen, ringt nach Luft. „Mein Sohn, was hast du getan“, stammelt der Bauunternehmer. Sie waren doch eine glückliche Familie. 2008 erhielt der 57-Jährige sogar eine Ehrung des Kärntner Wirtschaftsverbandes. Sie wollten ihre zwei Söhne zu gläubigen Menschen erziehen. Doch jetzt hat Petar I. alles verloren.

 


 
Zur Vollversion des Artikels