Naturfreunde wollen ein Volksbegehren, Ideenlieferant Eberhart rechnet nach, wie viele Soldaten zur Kontrolle notwendig sind.
Wochenlang zog sich letzten Sommer der Streit um eine geplante Schwammerl-Vignette in Höhe von 45 Euro hin. Fünf Waldbesitzer auf der Koralpe rund um Dominik Habsburg-Lothringen wollten so Schwammerl-Sammler aus ihren Wäldern verscheuchen. Das Projekt wurde schlussendlich abgeblasen, der Pilz-Frieden wieder hergestellt. Jetzt bahnt sich allerdings eine neue Schlacht an.
Auf der steirischen Seite der Koralpe sollen in Zukunft zwei Euro Unkostenbeitrag von den Schwammerl-Freunden eingesammelt werden. Zwar soll die Vignette erst 2010 kommen, die Aufregung ist dennoch groß.
Kritik
„In Kärnten hat es noch nie so etwas gegeben. Es ist klar,
dass diejenigen, die in Massen die Schwammerln aus unseren Wäldern tragen,
bestraft werden müssen. Der Normalverbraucher, der laut Gesetz zwei
Kilogramm mitnehmen darf, muss aber geschützt werden. Diese Vignette zielt
aber genau auf diese Sammler ab und deshalb ist sie abzulehnen. Außerdem
wäre die Idee ja administrativ gar nicht zu schaffen“, zeigt sich Klaus
Bayer, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde, über den erneuten Vorstoß
entsetzt. Bereits im letzten Jahr ging die Organisation auf die Barrikaden
und will nun – sollte die Vignette kommen – sogar ein Volksbegehren dagegen
initiieren.
Tolle Werbung
Mit Unverständnis über den Plan reagierte auch
Ideenlieferant Reinhard Eberhart, der bereits im letzten Jahr gegen die
Wald-Eintrittskarte mobil machte: „Das ist natürlich eine ganz tolle
Tourismus-Werbung, wenn diese Geschichte wieder aufgerollt wird. Ich werde
meinem Freund Herrn Habsburg einmal vorrechnen, wie viele Soldaten er an
seiner Waldgrenze aufstellen muss, um die Schwammerl-Klauber fern halten zu
können“, so Eberhart gegenüber ÖSTERREICH.