Haider-Buch-Autor

"Politisch motiviertes Verbrechen"

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Auch mit Sprengstoff: Ein deutscher Journalist ist überzeugt, dass Jörg Haider im Oktober 2008 heimtückisch ermordet wurde.

ÖSTERREICH: Am Donnerstag erscheint Ihr Buch über Jörg Haider. Warum die Auseinandersetzung mit dem Tod des ehemaligen BZÖ-Politikers?
Gerhard Wisnewski: Ich habe mich in meinem Beruf als Journalist schon mehrfach mit mysteriösen Todesfällen auseinandergesetzt. Für mich war klar: Nach dem Tod von Jörg Haider gab es zu viele offene Fragen. Jetzt bin ich überzeugt, dass Haider mit hoher Wahrscheinlichkeit Opfer eines politisch motivierten Attentats geworden ist.
ÖSTERREICH: Welche Beweise haben Sie für Ihre Theorie?
Wisnewski: Die offizielle Version des Unfalls beruht auf drei Säulen: Erstens soll Haider viel zu schnell gefahren sein, zweitens 1,8 Promille im Blut gehabt haben, und drittens soll es eine Zeugin geben, die den Unfallhergang bestätigen soll. Bei näherer Betrachtung aber habe ich festgestellt, dass diese Säulen nicht aus Marmor, sondern aus Glas sind und bei dem leichtesten Stoß zerbrechen.
ÖSTERREICH: Jörg Haider fuhr also nicht mit 142 Stundenkilometern und hatte keine 1,8 Promille Alkohol im Blut?
Wisnewski: Die Geschwindigkeitsdaten aus der Elektronik sind wertlos, da vom Herstellerpersonal erhoben. Misst man die gefahrene Geschwindigkeit klassisch anhand des Anhalteweges, dürfte Haider nur mit 90 km/h unterwegs gewesen sein. Und zugleich spricht einiges dagegen, dass er derart viel Alkohol im Blut hatte, denn in seinem Magen wurde laut Obduktionsbericht gar kein Alkohol gefunden, was mir auch Familienangehörige bestätigten. Das ist schon sehr ungewöhnlich, wenn er eine Flasche Wodka getrunken haben soll.
ÖSTERREICH: Und Sie zweifeln auch an den Aussagen der Zeugin, die den Vorfall anders darstellt?
Wisnewski: Klar ist: Eine Zeugin ist sie nicht, sondern eine Beschuldigte. Ich sage nicht, dass sie gelogen hat, ich sage nur, dass sie das Recht dazu hätte.
ÖSTERREICH: Was ist in der Nacht vom 11. Oktober Ihrer Meinung nach dann passiert?
Wisnewski: Ich habe die letzten Stunden Jörg Haiders recherchiert und kann mit Sicherheit sagen: Den Crash, wie er geschildert wird, hat es sicherlich nicht gegeben. Stattdessen handelt es sich um eine bloße Inszenierung, das Autowrack wurde präpariert und dort abgestellt. Haider ist in dem Moment gestorben, wo er auf dem Weg war, bundespolitisch wieder mehr Macht zu erringen. Das dürfte den Tätern nicht gefallen haben. Ich gehe von einem politischen Motiv des Attentats aus.

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