Der Rot-Kreuz-Fahrer musste selbst die Rettung rufen.
Es war kurz nach 8.30 Uhr am Morgen des Silvestertags, als bei der Leitstelle des Roten Kreuzes in Klagenfurt das (Notfall-)Telefon läutete. Am Apparat war Matija S. Hörbar benommen erzählte er dem diensthabenden Dirk Jagendteufel: „Du, ich bin abgestürzt. 120 oder 150 Meter sicher.“
„Abgehoben“
Auf die Frage, wie es dem jungen Zivildiener aus Eisenkappel ginge, antwortete am anderen Ende der Leitung eine brüchige Stimme: „Eh gut. Nur a bisserl Schmerzen im Bauch und in der Schulter.“ Das Auto sei komplett kaputt, der 21-Jährige wäre auf der Brücke der A 2 zwischen Wolfsberg und Bad St. Leonhard plötzlich „nach rechts“ abgebogen – „und dann bin ich auch schon abgehoben“.
Der Kollege in der Leitstelle bat den vielleicht doch schwerer verletzten, auf jeden Fall aber geschockten Kollegen, sich hinzusetzen und zu schonen – „der C 11 ist bereits unterwegs“.
Allein unterwegs
Tatsächlich war der Christophorus-Helikopter, der in Wolfsberg einen Einsatz gehabt hatte, in zwei Minuten vor Ort, um Matija mittels Seil von der Absturzstelle zu bergen. Dabei zeigte sich, dass der Transporter zwar nur 30 Meter in die Tiefe gefallen war – aber der Zivildiener (der allein unterwegs gewesen war, um von Graz Medikamente zu holen) dürfte sich schwerere Blessuren zugezogen haben, als zunächst angenommen. Der Sanitäter und Nachwuchsfußballer des SV Sittersdorf wurde auf die Intensivstation des LKH Klagenfurt geflogen. Laut Ärzten muss er an der Schulter operiert werden. Außerdem besteht die Gefahr von inneren Verletzungen durch den Sicherheitsgurt.
Bäume
Laut Autobahnpolizei hatte der junge Kärntner tatsächlich Riesen-Glück, den Crash überlebt zu haben. Ein Baumwipfel habe den Fall des Transporters abgemildert. An derselben Stelle sind in den vergangenen Jahren zwei weitere Autos abgestürzt. Auch die Fahrer dieser Pkw haben das Schock-Erlebnis überlebt.