Die Feuerwehren waren in der Nacht auf Mittwoch im Dauereinsatz. Mancherorts erreichten die Sturmböen eine Geschwindigkeit von 120 km/h. Besonders betroffen waren Vorarlberg, die Steiermark, Salzburg und OÖ.
Strahlender Sonnenschein über großen Teilen des Landes, neue Hitzerekorde von nahezu 35 Grad - so schön war das Wetter am Dienstag. In der Nacht auf Mittwoch zogen allerdings schwere Unwetter über Österreich, die zahleiche Schäden anrichteten.
Hier klicken: So wird das Wetter bei Ihnen
Feuerwehren im Dauereinsatz
Im Bezirk Bregenz waren in rund 20
Ortschaften die Feuerwehren im Dauereinsatz. Neben Bregenz waren auch
Lauterach, Fußach, Lustenau und Dornbirn betroffen. Zahlreiche Menschen
wurden durch umstürzende Bäume verletzt. Ein Baum beschädigte das
Bahnhofsgebäude in Bregenz, die Strecke Bregenz-Dornbirn musste
vorübergehend gesperrt werden.
Stromversorgung gekappt
In manchen Teilen Vorarlbergs war die
Stromversorgung durch umgefallene Bäume unterbrochen. Im Laiblachtal kam es
zu mehreren kleinen Störungen.
Feuer durch Blitzschlag
In der Steiermark meldeten die
Einsatzkräfte nach dem Unwetter zwar kaum grobe Schäden, doch sprach die
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vom blitzreichsten Mai
seit Beginn der Aufzeichnungen 1992. Allein am Dienstag wurden bis
Mitternacht 7.655 Einschläge verzeichnet. Im Schnitt blitzt es
steiermarkweit etwa 6.000 Mal im Wonnemonat, erklärte Meteorologe Hannes
Rieder. In diesem Mai sei es jedoch insgesamt schon knapp 27.000 Mal gewesen.
Das Unwetter am Dienstag sei wegen der Gewitterzellen im oberen Murtal, in der Südweststeiermark und im Bezirk Liezen in diesen Regionen besonders stark gewesen, so Rieder. Die Feuerwehren im Bezirk Deutschlandsberg mussten wie schon bei den starken Niederschlägen in der vergangenen Woche zu zahlreichen Überflutungen ausrücken. Auch gegen Brände nach Blitzeinschlägen in Altgralla (Bezirk Leibnitz) und Freiland (Bezirk Deutschlandsberg) kämpften die Helfer.
In Oberösterreich gingen über 600 Notrufe und Alarmierungen ein, die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Insgesamt 2000 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.
Grieskirchen vorübergehend ohne Strom
Blitzschlag hat in
der Nacht auf Mittwoch das Umspannwerk Grieskirchen beschädigt, 22.000
Kundenanlagen der Energie AG (EAG) konnten vorerst nicht mit Strom versorgt
werden. An die 2.000 Feuerwehrleute waren in Summe in Oberösterreich im
Unwetter-Einsatz und hatten alle Hände voll zu tun, Keller und Garagen
auszupumpen sowie umgestürzte Bäume von den Straßen zu schaffen.
Die Hälfte von ihnen war gegen 23.00 Uhr nach wie vor mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Seit dem Abend seien mehr als 230 Alarmierungen eingegangen. Meldungen über Verletzte habe es zunächst nicht gegeben.
Zahlreiche Einsätze im Flachgau
Die Unwetter vom
Dienstagabend sind in Salzburg vergleichsweise harmlos ausgefallen.
Hagelschäden und Überschwemmungen gab es praktisch nicht, nur der Sturm
fegte über das Land und verursachte Schäden. Die stärksten Böen erreichten
im Raum Mattsee eine Geschwindigkeit von 108 Kilometern pro Stunde. 580
Feuerwehrmänner mussten vor allem im Flachgau umgestürzte Bäume oder
abgerissene Äste entfernen. In Göming wurden drei Gebäude zum Teil
abgedeckt.
So wird das Wetter in den nächsten Tagen
Pfingsten wird kühl
Auch das Pfingstwochenende verspricht
hierbei keine Besserung. Im Gegenteil, das Wetter bleibt auch über Pfingsten
trüb und die Temperaturen werden die 20 Grad Marke nicht erreichen.
Unwetter in Kärnten
Die erste Kaltfront hatte bereits in
der Nacht auf Dienstag Kärnten erreicht: Zum Teil heftige Unwetter haben
lokal Schäden angerichtet. In den Bezirken St. Veit, Wolfsberg und
Völkermarkt mussten die Feuerwehren ausrücken um Keller auszupumpen.
Blitzschläge lösten Brände aus, zahlreiche Bäume stürzten um, verletzt wurde
allerdings niemand. Teilweise waren die Gewitter auch von Hagelschlag
begleitet.
Insgesamt fingen drei Trafostationen nach einem Blitzschlag Feuer. In den frühen Morgenstunden geriet in Obersammelsdorf am Turnersee (Bezirk Völkermarkt) ein Strommast in Brand. Laut Angaben der Polizei verursachte ein Blitz einen Haarriss in den Isolatoren des Strommasten. Der Brand wurde von den lokalen Feuerwehren rasch gelöscht.