Eistod entkommen
See-Aufseher versank mit Auto
30.01.2010
Beim Versuch, einen Eislaufplatz vorzubereiten, brach ein See-Aufseher mit dem Wagen ein. Sekunden entschieden über Leben und Tod.
„Das war wirklich knapp.“ Einen Tag nach seinem gefährlichen Abenteuer auf dem Hörzendorfer See konnte Ludwig Schettina bereits wieder über den dramatischen Zwischenfall schmunzeln.
Eismeister Ludwig Schettina (c) Pan-TV
Hokey-Platz
„Ich bin auf dem Gewässer der sogenannte Eismeister
und kümmere mich darum, dass die Besucher optimale Bedingungen zum Eislaufen
vorfinden“, schilderte der 69-Jährige im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Freitagnachmittag war er dazu mit seinem roten Einsatzfahrzeug auf den See
hinaus gefahren, um für einen Eishockeyplatz Schnee zur Seite zu schieben:
„Fünfmal bin ich über ein und dieselbe Stelle gerollt, beim sechsten Mal hat
es einen Kracher gemacht und der Wagen ist abgesackt.“
Flucht
Während der kalte Tod gierig seiner Finger nach Ludwig
Schettina ausstreckte, reagierte der Gründer eines
Fallschirmspringer-Vereins und bekannte Segelflieger blitzschnell: „Auf der
Beifahrerseite ist schon das Wasser hereingeblubbert und das Auto ist nach
rechts gekippt. Da hab ich gewusst, jetzt aber schnell aussi da“, so der
rüstige Eismeister. Mit einem Riesensatz rettete sich der Kärntner aus dem
Wagen, der in wenigen Sekunden teilweise versank. Mithilfe einiger Freunde
wollte Schettina das Auto noch mit einem Seil sichern – doch schließlich gab
die Eisdecke endgültig nach und das kleine Fahrzeug versank in den eisigen
Tiefen.
Bergung
Die Bergung war schwierig und gefährlich.
Feuerwehrkommandant Josef Kropiunig: „Zuerst mussten wir einen mobilen Kran
aufbauen. Dann fädelte ein Taucher ein Seil durch die Fahrerkabine und wir
zogen den Wagen ganz langsam heraus. Natürlich bestand die ganze Zeit die
Gefahr, dass unser Gerät einbricht, aber das Eis hat gehalten.“ Ausgelöst
hatte das Unglück ein Wassereinschluss zwischen zwei Eisplatten, der die
Decke destabilisiert hatte.
Samstag drehte Eismeister Schettina bereits wieder seine Runden am Hörzendorfer See: „Ich kann mir ja keine Pause leisten. Die Leute sollen hier ja ihren Spaß haben können.“