Anwalt im Interview

"So etwas kommt nur einmal im Leben vor"

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Der Nürnberger Anwalt Spachmüller spricht - weniger über die Mandanten, als über seine Motive. ÖSTERREICH erwischte ihn am Handy.

ÖSTERREICH: Mit Ihrem Angebot an die Familie Flick im Namen unbekannter Täter haben Sie für viel Wirbel gesorgt. Wer steckt hinter dem Grabraub?
Wolfgang Spachmüller: Ich möchte mich zu diesem Thema eigentlich gar nicht äußern. Es ist schon so viel gesagt und geschrieben worden. Ich sehe mich derzeit nicht in der Situation, mich öffentlich rechtfertigen zu müssen. Man soll den Weihnachtsfrieden wahren. Immer ruhig Blut.

Die Flicks haben Sie wegen Begünstigung angezeigt.
Die strafrechtlichen Ermittlungen beunruhigen mich in keinster Weise. Ich stehe auf der sicheren Seite. Dass die Staatsanwaltschaft gegen mich ermittelt ist Berufsrisiko, das gehört dazu.

Gibt es zwischen Ihnen und der Familie Flick derzeit noch Kontakt?
Im Moment herrscht Funkstille mit der Familie und dem Sprecher Professor Lohr. Aber man wird sehen, wie sich das weiter entwickelt. Mein Vertragsentwurf hat auf der Gegenseite wohl einen Affront ausgelöst. Anfangs war ich irritiert und verschnupft. Aber die Verhandlungen könnten jederzeit wieder anlaufen. Man wird sehen, was sich nach Weihnachten tut.

Die Polizei sieht in Ihnen die erste wirklich heiße Spur. In einer Stellungnahme haben Sie bisher nur gesagt: Meine Forderungen sind nicht überzogen. Die Familie ist doch reich.
Die Sache hat ja nur wegen des Namens Flick für so viel Aufsehen gesorgt. Das ist für niemanden eine normale Causa.

Sie selbst sind bisher noch nie so groß in den Medien in Erscheinung getreten. Wie kamen Sie zu diesem spektakulären Fall? Riskieren Sie Ansehen und Job?
Ich bin in Nürnberg ein Fachanwalt für Verkehrs- und Versicherungsrecht, ein ganz einfacher und kleiner Anwalt. Dann passiert so eine große Geschichte. Wie sollte ich das nur ablehnen? So etwas kommt nur einmal im Leben vor. Von der Dimension des Aufsehens wird sich das sicher nicht mehr wiederholen (an dieser Stelle legte er auf).

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