ÖSTERREICH-Test
So tricksen Kärntner die Polizei aus
28.09.2009
Nächste Runde im Kampf der Polizei gegen Raser: Die neuesten (illegalen) Radarwarngeräte sind schlauer, als die Polizei erlaubt.
Während die Exekutive aufrüstet, um Raser zu erwischen, macht die Industrie das große Geschäft mit Radarwarngeräten. Ein Gerät der deutschen Firma Vector ist vom Feinsten: Es erkennt jeden Laserstrahl und warnt mit Klingelton. Sogar Chefinspektor Gerhard Lins von der Verkehrsabteilung Krumpendorf gesteht: „Es gibt welche, die sind gut.“ Nachsatz: „Ihr Betrieb ist aber verboten.“ Das interessiert die Benutzer wenig. Ein Kärntner mit der neuesten „Vector“-Box lud ÖSTERREICH zur Testfahrt.
Bis zu 1.400 Euro teuer
Das bei eBay ersteigerte Gerät ist
unscheinbar am Armaturenbrett seines 300-PS-BMW angesteckt. Es kann
jederzeit in der Rocktasche verschwinden. Je nach Qualität kostet der Vector
zwischen 400 und 1.400 Euro. Unser „Testgerät“ zeigt sogar, ob der
Stauwarner bei Überkopfanzeigern in Betrieb ist, scannt ihn und gibt
Entwarnung. Bei Wernberg auf der A2 die Nagelprobe: Ein schriller
Klingelton, dann taucht ein winziges Kästchen rechts der Fahrbahn auf. „Ah,
Herr Lins hat eine mobile Box mit W-Lan-Verbindung im Einsatz, der
Streifenwagen ist nicht weit“, weiß unser Fahrer.
Besser als Polizei-Technik
In Velden stellen wir von Autobahn-
auf Stadt Umfeld-Betrieb um. In der Villacher Warmbaderstraße parkt in der
30er-Zone ein unscheinbarer VW Passat unter einer Brücke. Vector warnt per
Klingelton, lange bevor das Auto zu sehen ist. „Nur mit veralteten
Radars hat Vector zum Teil Probleme,“ verrät der Besitzer die
Schwachstelle des Gerätes, das nur exakt auf die neueste Technik abgestellt
ist. Wir passieren einen Radarkasten. „Außer Funktion“ meldet unser
„Beifahrer“.