Kärnten versinkt weiter im Schnee. Das Lesachtal ist wieder von der Außenwelt abgeschnitten. Soldaten sind im Schnee-Einsatz.
In Oberkärnten kämpfen 260 Bundesheer-Soldaten gemeinsam mit der Bevölkerung gegen die Schneemassen. Zwar war die Lawinengefahr unverändert hoch und der Großteil der Straßen gesperrt, aber "das aktuelle Mittelmeertief dürfte weniger intensiv ausfallen, als vorerst erwartet", sagte Paul Rainer von der Wetterwarte Klagenfurt am Dienstag. Bis zum Wochenende soll die Wolkendecke sogar etwas auflockern.
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Mittwochvormittag noch Niederschläge angesagt
"20 bis
30 Zentimeter Neuschnee im Lesachtal sind durchaus realistisch. Die
Schneefallgrenze hat sich gehoben, in Kötschach-Mauthen wird es
dementsprechend weniger schneien", so Rainer. Zum Wochenende hin könnte
Föhn aus Norden die Wolken vertreiben, der Schneefall soll dann auf
Nordösterreich übergreifen.
Im Bezirk Spittal sowie im Bereich Kötschach-Mauthen und Hermagor waren 220 steirische Soldaten stationiert, um den Schneemassen Herr zu werden. Seit Montag schaufelten auch 40 Klagenfurter Soldaten die Lesachtaler Straßen zu Kindergärten und Volksschulen frei, außerdem wurden 150 Kärntner Wehrdiener nach Osttirol zur Hilfe gerufen. "Das größte Problem ist die schwere Schneelast auf den Dächern, ich hoffe aber, dass wir die Lage mit vereinten Kräften bis Donnerstag oder Freitag in den Griff bekommen", meinte Heeressprecher Helmut Sadnikar.
Noch immer zahlreiche Straßensperren
Trotz unermüdlicher
Räumungsarbeiten waren am Dienstag die Gailtal-Bundesstraße (B111) zwischen
Kötschach-Mauthen und Tassenbach, die Wurzenpassstraße (B109) im gesamten
Verlauf, die Plöckenpassstraße (B110) zwischen Mauthen und dem Plöckenpass
sowie die Vorderberger Straße (L27) für den Verkehr gesperrt. Die
Lawinengefahr wurde vom Landeswarndienst generell mit Stufe drei, in höheren
Lagen der Karnischen Alpen, der Karawanken und Kreuzeckgruppe mit Stufe vier
beurteilt.
Nur teilweiser Schulbetrieb
Die weitreichenden Straßensperren
waren auch der Grund, warum der Schulbetrieb im Lesachtal und in
Heiligenblut nur partiell durchgeführt wurde: "In der Hauptschule
Lesachtal waren am Dienstag drei von 120 Kindern, in der Volksschule Maria
Luggau 15 von 23 Schülern", berichtete der Lesachtaler
Bürgermeister Franz Guggenberger. In Heiligenblut waren die Klassenzimmer
zwar besser gefüllt, jedoch schafften es nach wie vor nicht alle Kinder in
die Schule.
Am Nassfeld (Bez. Hermagor) war am Montagabend ein 41-jähriger Rumäne mit seinem Sattelschlepper hängengeblieben: Das Navigationssystem hatte dem 41-jährigen laut Polizei eine Route nach Italien über die Nassfeldstraße angezeigt, wo er im Schneematsch steckenblieb, da er keine Ketten montiert hatte. Die Feuerwehr musste das 20 Tonnen schwere Fahrzeug abschleppen.
Foto (c) APA