Schmuggeln
Trafikanten steigen auf Barrikaden
28.05.2009
Flugzettel der Kompas-Läden an der slowenischen Grenze regen die Trafikanten weiter auf. Noch dazu, weil die Zettel von der Post verteilt wurden.
Heimische Post hatte Flugzettel mit Aufruf zum „Schmuggel“-Einkauf in
slowenischen Kompas-Läden verteilt
Tausende Flugzettel, in der
letzten Woche verteilt an Kärntner Haushalte vor allem in Villach und in
Klagenfurt, sorgen weiter für Aufregung unter den Trafikanten.
Wird dort doch ganz offen zum Schmuggel von Zigaretten von Slowenien nach Österreich eingeladen, sagen die Trafikanten.
„Bei 800 Stück sparen sie 70 Euro“ steht in großen Lettern darauf - ÖSTERREICH berichtete. Die Recherchen der Trafikanten brachten nun schon etwas Licht in den mysteriösen Fall: Als Verteiler wurde die Post geortet. „Wir haben demnächst schon ein Gespräch mit dem Monopol“ so der Villacher Trafikant Harald Pichler.
„Schmuggel-Anstiftung“
Er droht sogar mit dem
Staatsanwalt: „Der Aufruf, 800 Zigaretten mitzunehmen, ist auch gleichzeitig
Anstiftung zum Schmuggel und ist strafbar, der Auftraggeber und das sind die
Betreiber der vielen Kompas-Läden an der Grenze muss wissen, dass nur eine
Stange mit maximal 200 Stück Zigaretten nach Österreich gebracht werden
dürfen“. Was Pichler außerdem pikant findet: „Verteiler ist unsere Post, die
mit Steuergeld gestützt werden muss. Ausgerechnet die versuchen nun, uns
das Wasser beim Tabak abzugraben, das finde ich überhaupt besonders
verwerflich.“ Seitens der Post gab man sich am Mittwoch gegenüber den
Trafikanten bedeckt.
Am Flugzettel steht ganz klein der Vermerk „Zugestellt durch die Post.at Gruppe“. „Geht es nach mir, ist hier die Staatsanwaltschaft die nächste Station. Wir müssen die Vorgangsweise nur noch in den Gremien absprechen“ so der Villacher Trafikant Pichler, der auch deren Pressesprecher in Kärnten ist. Es soll dann so schnell als möglich Anzeiger gegen die Hintermänner gemacht werden.
Post hat Zustellpflicht
„Für uns ist der Fall klar, so lange ein
Poststück nicht gegen die Pornografie verstößt oder beleidigende verhetzende
Inhalte hat, sind wir verpflichtet, das auch zuzustellen“, so der
Pressesprecher der Post, Andreas Pachler. Ausgeschlossen ist auch die
Beförderung von lebenden Tieren und von Gefahrengut.