Nachspiel

Verfahren gg. Flick-Helfer eingeleitet

03.12.2009

Noch immer gibt es keine Ruhe für Familie Flick.

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© TZ ÖSTERREICH/Raunig
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Jetzt wird der Fall Flick endgültig zu einem Krimi. Die Übergabe des Sarkophags dürfte ein juristisches Nachspiel für die Familie Flick haben. Denn wie der Budapester Polizeipräsident Gábor Tóth bestätigt, wurde die ungarische Polizei übergangen: „Unbekannte haben eine Securityfirma angerufen, wo der Sarg zu finden ist.“

Übergabe ohne Polizei
ÖSTERREICH-Recherchen ergeben, dass die Firma nicht etwa die Kripo verständigte. Die Übergabe passierte ohne Polizei: Am 18.November wurde der Innensarg übernommen, am 20. November der Außensarg.

Mit dabei: Ein Vertreter der Familie Flick. Was die Behörden besonders erbost: Erst Tage nach der Überstellung des Sargs nach Kärnten wurde die ungarische Polizei verständigt. Aus deren Sicht wurde freilich nicht nur eine Leiche überstellt, sondern ein wichtiger Beweis illegal außer Landes geschafft.

Strafverfahren
Die ungarischen Behörden prüfen, ob ein Strafverfahren eingeleitet wird: Gegen die Familie Flick bzw. ihre Helfer. Und auch gegen die ungarische Sicherheitsfirma wird ermittelt. Polizeichef Tóth: „Wer Informationen über eine Straftat hat, muss das melden.“ Die Security­firma war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Geiger als Mastermind?
Große Aufregung ist auch in Österreich zu erwarten: Bei den Verhandlungen mit den Räubern wurden die Fäden nämlich in Wien gezogen: Schon im Frühling hatte sich Familie Flick an eine private Securityfirma gewandt. In Wiener Sicherheitskreisen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der (damals vom Polizeidienst beurlaubte) Hofrat Dr. Ernst Geiger das Mastermind hinter den privaten Ermittlungen war.

Was pikant wäre: Denn Geiger ist inzwischen Abteilungsleiter im Bundeskriminalamt – wo er wiederum für die Causa Flick zuständig war. Der Top-Kriminalist: „Ich war mit Sicherheit nicht das Mastermind, und das BKA hat nie mit privaten Ermittlern zu tun gehabt.“

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