Ein Genua-Tief schaufelte am Samstag massenhaft kalte Luft und Schnee ins Land. Straßen verwandelten sich blitzschnell in eisglatte Rutschbahnen.
Eiseskälte bis zu minus 20 Grad, extremer Schneefall bis in die Niederungen und zahlreiche Unfälle auf den Straßen: Wie rund um den Globus hielt der Winter am Samstag auch in Österreich eindrucksvoll Einzug.
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„Verantwortlich für den Kältesturz war ein massives Tiefdruckgebiet über dem Golf von Genua, das sich in der Nacht auf Samstag südlich an Österreich vorbei schob und die Temperaturen im ganzen Land ordentlich purzeln ließ“, erklärt Ariane Pfleger von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Folge: Nirgendwo in Österreich konnten am Samstag überhaupt Plusgerade gemessen werden! Der wärmste Ort war am Nachmittag noch Dornbirn mit minus vier Grad. Auf der Hohen Warte in Wien wurden um 15 Uhr bitterkalte –6,4 Grad gemessen, am Sonnblick auf über 3.100 Meter sogar nur mehr –26,1 Grad.
Die besten Schnee-Bilder aus Euopa:
Einsatzkräfte im Dauereinsatz
Besonders die Autofahrer
hatten mit den winterlichen Fahrbahnen zu kämpfen. Das Problem: Durch die
eisige Kälte der letzten Tage war die Temperatur auf einigen Fahrbahnen auf
minus zehn Grad abgefallen. Der feine Schneefall fror noch schneller auf der
Fahrbahnoberfläche an. Die Folge: Räumdienste und Feuerwehren waren den
ganzen Tag über im Dauereinsatz.
Ein Toter bei Unfällen in Niederösterreich
Unfälle, Straßensperren und Kettenpflicht
Besonders
traf es dabei am Samstag den Westen Österreichs und Kärnten. Auf der
Südautobahn mussten bei Gleisdorf Süd zwei Fahrstreifen wegen einem Unfall
mit einem Lkw gesperrt werden. Der Kalcherkogeltunnel musste gleich wegen
mehrerer Unfälle auf unbestimmte Zeit gesperrt werden.
Auch der Weg ins Skigebiet Semmering wurde für viele Autofahrer zur Rutschpartie. Auf etlichen Bergstraßen in Kärnten galt die Kettenpflicht. In Wagrain in Pongau geriet eine 20-jährige Lenkerin mit ihrem Fahrzeug ins Schleudern, überschlug sich, konnte aber leicht verletzt geborgen werden. Und selbst in der Bundeshauptstadt waren gestern 941 Straßenreiniger im Dauereinsatz um die Wege in Wien wieder von bis zu 15 Zentimetern Neuschnee zu befreien.
Nach dem Schnee kommt jetzt wieder warme Luft
Doch mit dem Chaos
sollte es zumindest vorerst vorbei sein. Bereits in der Nacht ist laut
Meteorologen der vorerst letzte Schnee gefallen. „Zwar bleibt es weiterhin
kalt, aber bereits am Nachmittag kann am Sonntag überall die Sonne
hervorkommen“, so Wetter-Expertin Pfleger.
Am Dienstag setzt sich dann eine Südwest-Strömung durch, die wärmere Luft nach Österreich bringt und die Temperaturen wieder steigen lässt.