Nach Sturm "Paula"
Kärntner Haushalte haben endlich wieder Strom
27.01.2008
Am Mittwochabend hat der Kärntner Energieversorger Kelag die Stromversorgung im südlichsten Bundesland flächendeckend wiederhergestellt.
Im sogenannten Niederspannungsnetz, also bei den Hauszuleitungen, wurden an vielen Stellen Provisorien eingerichtet, einzelne Haushalte erhalten ihren Strom vorläufig mit von der Kelag gestellten Notstromaggregaten.
"Ohne die Unterstützung externer Hilfskräfte und den Einsatz schwerer Maschinen wäre es unseren Monteuren nicht möglich gewesen, die Versorgung so rasch wieder aufzubauen", erklärte Kelag-Vorstand Hermann Egger am Abend. Die Arbeiten seien aber noch lange nicht abgeschlossen. Egger meinte, es werde "Wochen und Monate" dauern, bis sämtliche Schäden endgültig repariert sind.
Aufräumarbeiten dauern an
Die Aufräum- und Reparaturarbeiten
nach Sturm "Paula" sind in der Steiermark am Mittwoch weiterhin
auf Hochtouren gelaufen. Neben den wegen Baumsturz noch immer gesperrten
Straßen hatten die Helfer mit der Stromversorgung entlegener Haushalte zu
kämpfen. Der Schaden in der Forstwirtschaft wurde indessen auf rund 60
Millionen Euro geschätzt. Über das Gesamtausmaß der Verwüstungen kann bisher
noch keine Schätzung abgegeben werden, hieß es am Mittwoch seitens des
Landes Steiermark.
Verkehr behindert
Seitens der ÖBB hieß es, dass die Südbahn
zwischen Frohnleiten und Bruck an der Mur nach wie vor wegen der Schäden an
den Fahrleitungen bis inklusive Mittwoch nur mit Behinderungen passierbar
ist. Der Nahverkehr wird mittels Bussen abgewickelt, der Fernverkehr mit
Hilfe von vorgespannten Dieselloks aufrechterhalten, wobei Verspätungen
einzuplanen sind.
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Straßen großteils von Bäumen befreit
Die
steirischen Straßen konnten indessen weitgehend von umgestürzten Bäumen
befreit werden. In der Oststeiermark sind noch die B64 zwischen Weiz und
Passail, die L407 im Bereich Feistritztalsattel und zum Teil auch die
Vorauerstraße (L405) gesperrt. Auf den Verbindungen der ÖBB ist nach wie vor
die Südbahn zwischen Frohnleiten und Bruck an der Mur wegen der Schäden an
den Fahrleitungen bis Donnerstag nur mit Behinderungen passierbar. Der
Nahverkehr wird mittels Bussen abgewickelt, der Fernverkehr mit Hilfe von
vorgespannten Dieselloks aufrechterhalten, wobei Verspätungen einzuplanen
sind. Alle
Straßensperren finden Sie hier (wählen Sie dazu den Menüpunkt "Straßenzustand"
aus).
Bis zu 70 Mio. Euro Versicherungsschäden
Mit Schäden in
teils zweistelliger Millionen-Euro-Höhe rechnen heimische Versicherer. In
Summe dürfte sich aus den Einzelangaben ein versicherter Gesamtschaden von
rund 70 Mio. Euro ergeben. Lesen
Sie hier mehr dazu. Neun Menschen erlitten in der Steiermark schwere
Verletzungen, ein 58 Jahre alter Kärntner aus Seeboden (Bezirk Spittal) ist
am Sonntagabend schwerst am Kopf verletzt worden. Der Mann wurde laut
Polizeiangaben von einer umstürzenden Fichte getroffen.
17.400 Helfer im Einsatz
Im Dauereinsatz standen die
Feuerwehrleute. Bis Montagmittag waren 1.200 Feuerwehren mit 17.400 Helfern
rund 5.600 Mal im Einsatz. Die meisten Einsätze, nämlich 2.000, wurden in
der Steiermark registriert, gefolgt von Oberösterreich mit 1.500. In
Niederösterreich mussten die Feuerwehren 700 Mal ausrücken, in Kärnten 450
Mal, in Wien 400 Mal, im Burgenland 370 Mal, in Salzburg 110 Mal und in
Tirol 70 Mal.
Das
Dach dieses Hauses begrub ein Auto unter sich (Foto: APA-FOTO: MARKUS
LEODOLTER)