Keller wird zugeschüttet

Käufer für Josef Fritzls Horror-Haus

30.11.2011


Auf dem Grundstück des Horror-Hauses sollen Wohnungen entstehen.

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© TZ ÖSTERREICH / Roman Fuhrich
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Für das Haus in Amstetten, in dem Josef F. seine Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt hat, gibt es einen Kaufinteressenten. Es handle sich um einen Bauträger, teilte Masseverwalter Walter Anzböck am Mittwoch in Tulln mit. Geplant sei es, mehrere Wohnungen zu errichten. Zu einem Verkauf werde es jedoch definitiv erst nach einer Verfüllung des Kellers kommen, betonte der Anwalt.

Horror-Keller soll zugeschüttet werden
Diese Erklärung habe man auch der Familie gegeben. Wenn alles nach Plan laufe, "wird den Keller nie wieder jemand betreten. Das wünschen wir uns", verwies Anzböck auf die Verpflichtung gegenüber den Opfern. Solange der Keller "nicht unschädlich gemacht ist", werde er sich als Masseverwalter die Verfügungsgewalt darüber "nicht wegnehmen lassen". Das wisse auch der interessierte Bauträger, der außerdem auf eine Außengestaltung zu achten haben werde, die in keiner Weise an das Haus von Josef F. erinnere. Sollte kein Verkauf zustande kommen, werde das Objekt abgerissen, stellte Anzböck klar.

Die geplante Verfüllung werde "mit Löchern von oben" erfolgen. Wenn es die Witterung zulässt, könnte das Mitte Februar der Fall sein, erläuterte der Masseverwalter die Verfahrensfristen der Baubehörde. Er habe das Vorhaben im September zusammen mit technischen Unterlagen eingereicht, die inzwischen geprüft seien. Nun sollen noch von der Gemeinde beauftragte Techniker klären, ob durch die Verfüllung angrenzende Gebäude - zum Teil sehr alte Häuser - gefährdet sein könnten. Die Kosten des Vorhabens würden von der Bank als Hauptgläubigerin im Konkurs über das Vermögen von Josef F. getragen.

Der Inzesttäter wurde im März 2009 in St. Pölten zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall war Ende April 2008 aufgeflogen.

Zu einem anderen noch von F. eingereichten Bauprojekt in Amstetten merkte der Anwalt an, dass die Verwaltungsverfahren "vor sich hindümpeln" würden. Das anhängige wasserrechtliche Problem soll durch Umplanungen gelöst werden. Die Liegenschaft wolle ebenfalls ein Bauträger erwerben.

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