Der 12.000 Euro wertvolle Kakadu musste vor einem Richter seine Flugkünste unter Beweis stellen. Ein Däne hatte den angeblich kranken Vogel von einem kärntner Züchter gekauft.
Der Rechtsstreit um einen "Banks Rabenkakadu" ist am Montag in Kärnten in die nächste Runde gegangen. Ein Däne hatte den Vogel von einem Kärntner um 12.000 Euro gekauft. Laut dem Dänen soll der Hahn aber unter chronischer Gicht leiden und schief fliegen. In einer Klagenfurter Messehalle musste das Tier nun vor Richter Johann Baumgartner und dem Sachverständigen Alexander Rabitsch seine Flugfähigkeiten beweisen. Ein Gutachten wird in frühestens drei bis vier Monaten erwartet.
"Wenn der Kakadu schief fliegt, hat er keinen Wert mehr", so der dänische Kläger, der das Tier aus Platzgründen in der Klagenfurter Messehalle 5 dem Sachverständigen Tierarzt Alexander Rabitsch vorführen musste. Der Kärntner Verkäufer sicherte ihm beim Kauf beste Gesundheit und Eignung zu Zuchtzwecken zu. Rabitsch untersuchte das Flugverhalten, das Gehen und Landen am Boden und nahm dem Hahn Blut ab.
Zu kleine Transportbox
"Das Tier wird in meiner Ordination
noch geröntgt, sofern es machbar ist, kontrollieren wir noch, wie sich die
Ernährung des Kakadus ausgewirkt hat", so Rabitsch. Der Tierarzt
beanstandete außerdem noch die viel zu kleine Transportbox, in der der Vogel
von Dänemark nach Österreich transportiert worden war: "Für
den Rücktransport muss sich der Kläger auf jeden Fall einen neuen Behälter
anschaffen. Mit dem alten lasse ich das Tier nicht mehr weg."
Der juristisch ausschlaggebende Flugversuch fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Für die zahlreich anwesende Presse durfte das Tier schon vorher eine Runde drehen. Dabei legte der Vogel prompt eine Bruchlandung hin und krachte gegen die Wand. Die Verhandlung wurde am Nachmittag am Bezirksgericht Ferlach fortgesetzt.