Todes-Drama

Kaltenbrunner beginnt Abstieg vom K2

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Nach dem Tod ihres Bergkameraden kehrt sie ins Basislager zurück. Am Weg vom zweithöchsten Berg der Welt hinunter fand sie die Leiche von Fredrik Ericsson. Sie musste ihn am Berg zurücklassen.

Nach dem tragischen Bergunglück am K2, bei dem Gerlinde Kaltenbrunners schwedischer Bergkamerad Fredrik Ericsson am Freitag tödlich abgestürzt ist, kehrte die Oberösterreicherin mittlerweile ins Basislager zurück. Ihr Ehemann Ralf Dujmovits war ihr noch am Abend entgegengegangen und hatte sie hinunter begleitet. Laut Sprecherin Kathrin Furtner wollen die beiden noch heute, Samstag, packen und den Rückweg antreten.

Kein Aufstiegsversuch mehr
Einen neuerlicher Aufstiegsversuch sei nach dieser Belastung nicht mehr möglich, betonte Karl Gabl, Leiter der Wetterdienststelle Tirol der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Wann Gerlinde Kaltenbrunner die Heimreise nach Österreich antreten wird, ist laut ihrer Sprecherin noch unklar, aufgrund der schweren Überflutungen in Pakistan sei mit Verzögerungen zu rechnen.

"Die Stimmung unter den Bergsteigern im Basislager sei "sauschlecht", wie es der steirische Skyrunner Christian Stangl gegenüber seinem Sprecher formulierte. Stangl hege dennoch Hoffnung auf einen weiteren Versuch, den Gipfel des K2 zu erobern.

Schnee
Nach Angaben des Meteorologen Gabl könnte es nächste Woche tatsächlich noch einmal die Möglichkeit dafür geben. Über das Wochenende soll es zwar 30 bis 40 Zentimeter schneien, "nächste Woche gibt es aber drei Tage, wo es wenig Niederschläge geben soll". Laut gestrigem Prognosenmodell dürfte das gegen Wochenmitte sein.

Die Tragödie am Berg ereignete sich am Freitag in den frühen Morgenstunden. Kurz nach 8.00 Uhr meldet sich Gerlinde Kaltenbrunner mit Entsetzen bei ihrem Mann und meldete, dass ihr Begleiter Fredrik Ericsson an ihr vorbei gestürzt sei. Zu dem Zeitpunkt herrschte schlechte Sicht am Berg. Ericsson habe beim unangeseilten Vorsteigen im tiefen Schnee an einer Felsinsel seitlich des Flaschenhals zur Standplatzbereitung einen Haken schlagen wollen, sei dabei wahrscheinlich weggerutscht und habe sich nicht mehr abfangen konnte.

Leiche zurückgelassen
Kaltenbrunner stieg ab, mit anderen Bergsteigern suchte sie nach dem Verunglückten. In 7.200 Metern Höhe bei Lager III entdeckten sie schließlich den reglosen Körper von Ericsson. Aufgrund der gefährlichen Verhältnisse am Berg entschlossen sich die Alpinisten in Rücksprache mit dem Vater des Toten, die Leiche am Berg zurückzulassen.

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