Die Gipfelstürmerin fühlt sich topfit. Ihr Ziel ist es, Mitte Juli am Gipfel zu sein.
Nur drei Wochen nach ihrem Gipfelerfolg am Lhotse (8.516 Meter) in Nepal bricht die oberösterreichische Alpinistin am Mittwoch nach Pakistan auf, um dort den berüchtigten K2 zu besteigen. Gemeinsam mit dem deutschen Bergsteiger David Göttler will die 38-Jährige auf den mit 8.611 Metern zweithöchsten Berg der Erde. Es wäre ihr 13. der 14 Achttausender.
Topfit
Obwohl Kaltenbrunner eben erst von der kräfteraubenden
Expedition zum Lhotse zurückgekehrt ist und nur eine knappe Woche in ihrer
deutschen Wahlheimat im Schwarzwald verbracht hat, fühlt sich die
Österreicherin schon wieder startbereit: "Wenn ich sonst von einer
Expedition zurückkomme, dann habe ich zum Beispiel oft Husten. Diesmal habe
ich gar nichts. Ich fühle mich richtig gut und topfit", sagte die
Bergsteigerin.
In der kurzen Zeit daheim liefen die Vorbereitungen für den K2 auf Hochtouren. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ralf Dujmovits, der mit dem Lhotse als erster Deutscher alle 14 Achttausender geschafft hat, trainierte Kaltenbrunner und versuchte, sich die im Himalaya verlorenen Kilos wieder anzufuttern. "Ich habe jetzt echt das Gefühl, es passt, ich kann aufbrechen zum K2. Diesmal habe ich wirklich ein gutes Gefühl", zeigte sie sich zuversichtlich.
Zweiter K2-Versuch
Es ist nicht ihr erster Anlauf zum K2.
Bereits im Sommer 2007 hatte die gelernte Krankenschwester aus Spital am
Phyrn versucht, den wohl schwierigsten Achttausender zu besteigen. Doch zwei
Aufstiegsversuche schlugen fehl, darunter eine 39-stündige
Nonstop-Besteigung. Bei 8.200 Meter war damals Schluss. Nun hofft
Kaltenbrunner auf mehr Glück und auf ein Schönwetterfenster Mitte Juli. "Es
hängt halt voll vom Wetter ab, wie so oft. Ab Mitte Juli wäre es schön, wenn
wir eine Chance kriegen würden. Aber wir haben uns den Rückflug offen
gelassen."
Im Basislager wollen Kaltenbrunner und Göttler um den 22. Juni herum eintreffen und sich mit einigen Bergtouren an die Höhe gewöhnen. "Wir werden auf jeden Fall vorher auf der Route aufsteigen, den Weg erkunden, schauen, wie die Verhältnisse sind, uns da akklimatisieren und dann hoffentlich den Gipfel versuchen", so die 38-Jährige. Ihr Ehemann ist diesmal nicht dabei. Dujmovits will seine Frau jedoch Anfang Juli im Basislager besuchen.
Dass der K2 im Erfolgsfall bereits ihr 13. Achttausender wäre und ihr dann "nur" noch der Mount Everest fehlen würde, versucht Kaltenbrunner auszublenden. "Ich versuche jetzt nicht darüber nachzudenken, dass das mein 13. Achttausender werden könnte. Ich sehe jetzt wirklich nur den K2 vor mir. Ich sehe die große Herausforderung und hoffe, dass ich das gut meistern kann."