Der Melker Wirtschaftsstadtrat Peter Rath (50, VP) gilt als volksnaher Politiker. Deshalb ließ er sich jetzt gerne auf eine Diskussion mit mehreren Passanten ein, die ihn beim Flanieren am Hauptplatz ansprachen. Thema wie so häufig in jüngster Zeit: das Jahrhundertbauwerk Hochwasserschutz mit der damit verbundenen Umgestaltung des Hauptplatzes. Größtes Problem dabei für die ansässigen Geschäftsleute: der angebliche Verlust von Parkplätzen.
Einer dieser Gewerbetreibenden und Gegner der Baumaßnahme ist der Friseur Franz M. (56). Der Figaro ist nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern auch Kampfsportler. Das Karate-Ass trägt den Schwarzen Gürtel: „Wenn der in Rage gerät, gehst ihm besser aus dem Weg“, sagt Rath.
An besagtem Nachmittag hat der Stadtrat dies allerdings nicht beherzigt. Die Diskussion um den Hauptplatz eskalierte, der Karate-Friseur mutierte zur Kampfmaschine. Opfer Rath: „Er drohte, mich und den Vizebürgermeister umzubringen und mit einem tschetschenischen Schlägetrupp. Dann würgte und schlug er mich.“ Der Stadtrat trug deutlich sichtbare Blessuren davon, erstattete Strafanzeige.
Der Friseur, für den die Unschuldsvermutung gilt, hat sich inzwischen bei seinem prominenten Opfer entschuldigt.
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