Die Behörden erlauben den elektronisch überwachten Hausarrest.
Hannes Kartnig (62), Ex-Sturm-Präsident, Unternehmer und Society-Löwe, wird genehmigt, seine Strafe in Form eines elektronisch überwachten Hausarrests abzubüßen. Das bestätigte die zuständige Justizanstalt Graz-Jakomini ÖSTERREICH. Im Frühjahr war er wegen Steuerhinterziehung und schweren Betrugs zu 15 Monaten unbedingter Haft und 5,5 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Justizanstalt: "Kein Promi-Bonus für Hannes Kartnig"
„Kartnig hat keinen Promi-Bonus, wir haben wochenlang alles sachlich geprüft. Aus juristischer und technischer Sicht geht die Fußfessel
in Ordnung“, sagt der stellvertretende Anstaltsleiter Kurt Schmiedbauer im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Mitarbeiter der Vollzugsanstalt werden die Technik „in absehbarer Zeit“ in Kartnigs Villa installieren. Im September müsse sich Kartnig in der Justizanstalt melden, um die Haft offiziell anzutreten. Aber bei viel Glück braucht er keine einzige Nacht im Gefängnis bleiben, sondern nur die Fußfessel abholen: „Es kann sein, dass ihm eine Zelle nur virtuell zugewiesen wird“, erklärt Schmiedbauer.
Kartnigs Alltag wird geregelt: Der Plakatunternehmer zahlt täglich 22 Euro Kostenbeitrag an die Justizanstalt. Er wohnt zu Hause, darf sich dort frei bewegen. Er geht täglich arbeiten, nur auf Society-Events muss er verzichten. „Für jeden Gefangenen wird ein Wochenplan erstellt. Nur Zeiten für Besorgungen und Arztbesuche werden genehmigt. Restaurantbesuche oder Events nicht“, so Dorit Bruckdorfer vom Verein Neustart. Mit viel Geschick könnte er auch die Geldstrafe umschiffen und müsste keinen Tag ins Gefängnis.
Jochen Prüller