500 Euro Strafe
Katze "Minki" droht der Tod
05.05.2011
Der Besitzer kann sich den Streit mit dem Nachbarn nicht mehr leisten.
Weil sie über fremden Grund streifte, wurden „Minki“ und ihr Kater von einem Gericht tatsächlich zu einer Geldstrafe verurteilt. Das könnte ihren Tod bedeuten.
Tirol. Der absurde Fall sorgte für einen Sturm der Entrüstung: Wie berichtet, tobt in der Ortschaft Rum in Tirol ein Nachbarschaftskrieg, der das goldige Katzenpärchen „Minki“ und „Mogli“ tatsächlich das Leben kosten könnte. Weil der unternehmungslustige Kater bei einem seiner Streifzüge sein Geschäft auf dem Grund eines Hitzkopfs verrichtet haben soll, zeigte der Mann die Katzen an. Es folgte eine Klage, der nun bereits in der zweiten Instanz am Landesgericht Innsbruck stattgegeben wurde.
Betretungsverbot
So seltsam es klingen mag, den Vierbeinern wurde per Unterlassungsurteil untersagt, künftig die Wiese des rabiaten Zweibeiners zu betreten. Sonst setzt es 500 Euro Strafe pro neuerlicher Verfehlung oder sogar Beugehaft.
Zur Kasse gebeten
Da Katzen meist mit leeren Taschen unterwegs sind, werden im Fall der Fälle deren menschliche Eltern zur Kasse gebeten. Die Situation ist für „Minkis“ Papa Max Wurzinger eine Katastrophe: „Wir überlegen, jetzt mit unserem Anwalt Johannes Margreiter in die dritte Instanz zum Obersten Gerichtshof zu gehen, um das Skandalurteil noch zu kippen. Aber es wird auf die Kosten ankommen, ob wir das schaffen. Denn langsam geht uns durch den endlosen Rechtsstreit finanziell die Luft aus.“
Letzte Hoffnung
Geht sich der Gang in die letzte Instanz nicht aus, wäre das für „Minki“ und „Mogli“ fatal. Max Wurzinger verzweifelt: „Seit ihrer Geburt vor elf Jahren leben unsere Lieblinge bei uns und streunen herum. Bevor ich sie plötzlich lebenslang einsperren muss, um neuerlichen Anzeigen und hohen Strafen zu entgehen, lasse ich sie schweren Herzens einschläfern. Was bleibt mir den sonst über?“
Die scheinbar letzte Hoffnung für die verschmuste „Minki“ und ihren haarigen Schatz „Mogli“: finanzielle Unterstützung des Verfahrens durch Tierschutzvereine – oder dass der närrische Nachbar doch noch sein Herz entdeckt und die Katzenklage aus Vernunft zurückzieht. (Markus Hofer)