Die Kupfer-Bande schlug in den letzten Tagen bereits mehrmals zu.
Erst am vergangenen Dienstag hatten Kupferdiebe die Südbahnstrecke in der Steiermark an zwei Stellen lahmgelegt. In den vergangenen Tagen schlugen die dreisten Diebe erneut in der Steiermark zu, von Freitag bis Montag nicht weniger als drei Mal.
Südbahn südlich von Graz nur eingeschränkt in Betrieb
Am Montag entdeckten Mitarbeiter der ÖBB, dass entlang der Südbahnstrecke zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß die Erdungskabel fehlen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Bundesbahnen den Strom abschalten, die Züge werden mit Dieselloks geführt und es kommt zu Verspätungen.
Kabelklau am Wochenende am Semmering
Bereits am Wochenende hatten die Kabelklauer an der Südbahn zugeschlagen. Am Freitagabend mussten die ÖBB ab 19 Uhr den elektrischen Zugverkehr zwischen dem Bahnhof Semmering und Mürzzuschlag einstellen: Diebe hatten wieder Erdungskabel abgezwickt. Fernzüge wurden mit Dieselloks geführt, Regionalzüge teilweise mit Bussen im Schienenersatzverkehr. Hunderte Fahrgäste mussten Verspätungen von 40 bis 50 Minuten in Kauf nehmen.
Kaum repariert, wurden die Kabel wieder gestohlen
40 ÖBB-Mitarbeiter waren in der Nacht zum Samstag stundenlang mit den Reparaturarbeiten beschäftigt. Doch die Mühe war vergeblich: Wie oe24.at vor Ort feststellen konnte, waren die frisch glänzenden Kabel bereits am Sonntagnachmittag wieder abgezwickt. Die ÖBB mussten ab 20 Uhr den elektrischen Betrieb erneut einstellen und mit Dieselloks und Bussen einspringen. Die Verspätungen hielten sich jedoch in Grenzen.
Auch Nordbahn in Niederösterreich blockiert
In Niederösterreich hieß es am vergangenen Mittwoch "nichts geht mehr" auf der S-Bahn-Strecke zwischen St.Andrä-Wördern und Tulln. Auch hier hatten Kupferdiebe die Erdungskabel geklaut. Am Freitag schlugen die Metallsammler dann auf der Nordbahn zwischen Drösing und dem tschechischen Grenzbahnhof Břeclav (Lundenburg) zu.
ÖBB rüsten sich gegen Kupferdiebe
Wie der ORF Niederösterreich berichtet, sind bei den ÖBB heuer bereits Kabel im Wert von 250.000 bis 300.000 Euro gestohlen worden. Um die Täter zu überführen, werden die Kabel seit 2009 mit einer speziellen Markierung versehen. Außerdem werden bei Neubauten und größeren Sanierungen Erdungskabel aus einer Aluminium-Stahl-Legierung verwendet, die deutlich weniger wert und damit für Diebe weniger attraktiv sind.