Mindestens 10 Österreicherinnen haben sich die gefährlichen Implantate einsetzen lassen.
Das französische Gesundheitsministerium hat nach übereinstimmenden französischen Medienberichten am Freitag eine vorsorgliche Entfernung von Billig-Silikon-Implantaten empfohlen. In Österreich wiederum wird es eine allgemeine Rückruf-Aktion nicht geben, hieß es am Freitag aus dem Büro des Gesundheitsministers Alois Stöger (S). Es sei eine medizinische Frage, die an den jeweiligen Patienten konkret beurteilt werden muss.
Jene Frauen, die die Implantate von einer steirischen Ärztin eingesetzt bekommen haben, würden auch kontinuierlich überwacht werden. Sollte bei den betroffenen Patientinnen dennoch eine Operation notwendig sein, habe das Ministerium sichergestellt, dass es "keine Diskussion über eine Kostenübernahme" gibt, sagte Sigrid Rosenberger, Pressesprecherin des Gesundheitsministers.
10 Frauen betroffen
Nach jüngsten Informationen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) sind in Österreich vermutlich zehn Frauen von den defekten Implantate der Herstellerfirma PIP (Poly Implant Prothese) betroffen. Acht Frauen hat eine eine Medizinerin aus der Steiermark die inkriminierten Silikonkissen eingesetzt, bei drei Patientinnen wurde der Eingriff bereits wieder rückgängig gemacht.
Der AGES sind zwei weitere Fälle bekannt, bei denen die Frauen in Österreich leben und sich die Implantate im Ausland einsetzen haben lassen. "Es ist allerdings denkbar, dass sich weitere Frauen im Ausland operieren haben lassen", sagte Marcus Müllner, Bereichsleiter PharmMed in der AGES. "Man kann die Kirche aber im Dorf lassen, bei dieser kleinen Menge an Frauen ist eine engmaschige Überwachung möglich", beruhigte Müllner.