Schwarze Serie
Kein Tag ohne Lkw-Drama
26.09.2012
Grazer stirbt in Wrack - 7 Unfälle in einer Woche.
Eine komplett zerstörte Fahrerkabine, überall Splitter und Scherben. Der Grazer Lkw-Fahrer Fitim U. (43) starb Mittwoch auf der Pyhrnautobahn bei Graz in den Trümmern des Lkw, nachdem er mit voller Wucht auf einen plötzlich abbremsenden Transporter auffuhr. Jede ärztliche Hilfe kam zu spät.
Der Lkw-Wahnsinn auf Österreichs Straßen nimmt kein Ende. Beinahe täglich passieren Katastrophen mit Brummi-Beteiligung: Stundenlang bleiben Autobahnen gesperrt, kämpfen Einsatzkräfte um das Leben der Verletzten.
Erst Dienstag kippte ein 38-Tonner aus Litauen auf der A 2 Südautobahn um. Stunden zuvor fing ein Klein-Lkw im Tunnel Rannersdorf (NÖ) Feuer, am Sonntag schlief ein italienischer Lkw-Fahrer in Tirol am Steuer ein. Dienstag vor einer Woche musste Ingrid L. (53) nach einem Auffahrunfall ihr Leben lassen und ein Fußgänger wurde von einem Lkw überfahren. ARBÖ-Experte Thomas Woitsch sagt: „Seit der Grenzöffnung fahren viel mehr Lkws bei uns.“ 2011 gab es 70 Tote und 1.791 Verletzte bei Unfällen mit Lkws.
ÖSTERREICH: Warum passieren in letzter Zeit so viele Unfälle mit Lkws?
Thomas Woitsch: Diese Serie ist unglaublich tragisch. Fakt ist, dass es seit der Grenzöffnung viel mehr Lkws auf Österreichs Straßen gibt. Die Lkw-Fahrer stehen unter einem enormen Druck der Frächter, müssen rasch Güter von A nach B führen.
ÖSTERREICH: Halten die Fahrer ausreichend Ruhezeiten ein?
Woitsch: Bei jeder Polizei-Kontrolle wird neben den Papieren auch sofort die digitale Zeitaufzeichnung verlangt. Ein großes Problem ist, dass der Ferienreisekalender, der die Fahrtzeit von Lkws eingeschränkt hat, in Österreich gestrichen wurde.