Mehrere spontane Marschkundgebungen, die vom Heldenplatz ausgingen, wurden von der Polizei aufgelöst.
Wien. Über 1.000 Teilnehmer haben sich am Samstag bei einer Demonstration am Wiener Heldenplatz eingefunden. Die Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich zunächst beim Erzherzog-Karl-Reiterdenkmal, um unter anderem ihren Unmut gegen die Nichtbeauftragung der FPÖ mit Regierungsverhandlungen durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen kundzutun. Mehrere spontane Marschkundgebungen, die vom Heldenplatz ausgingen, wurden von der Polizei aufgelöst.
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Die Identitäten von über 400 Personen seien festgestellt und diese auch zur Anzeige gebracht worden. Zuvor waren, wie die LPD Wien am frühen Nachmittag auf X mitteilte, im Umfeld der Kundgebung bei Personenkontrollen mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe aufgefunden worden. Die Waffen wurden den Besitzern abgenommen und sichergestellt.
Spontankundgebungen
Die Standkundgebung begann sich im Laufe des Nachmittags aufzusplittern und über den ersten Bezirk zu verteilen, es kam zu Spontankundgebungen. Daher musste der Ring abschnittsweise gesperrt werden. So kam es etwa vor dem Parlament zu einer Spontankundgebung, die von der Polizei aufgelöst werden musste. Dann entstand wieder an anderer Stelle eine Kundgebung.
"Vor dem Parlament auf der Ringfahrbahn hat sich eine neuerliche, spontane Kundgebung versammelt. Diese wurde behördlich aufgelöst. Den Teilnehmer*innen wird jetzt Zeit eingeräumt, diese freiwillig zu verlassen", schrieb die Polizei via X um etwa 15 Uhr.
16:01 Am Schottenring wurde ein großer Teil gekesselt. #w3011 pic.twitter.com/N5UD1CTKDW
— Großeinsatz TV (@TvEinsatz) November 30, 2024
15:00 Der Fokus des aktuellen Einsatzes ist vor dem Parlament. Weitere Kräfte soeben eingetroffen. #w3011 pic.twitter.com/qCzH0qc3ZS
— Großeinsatz TV (@TvEinsatz) November 30, 2024
"Marschkundgebung behördlich aufgelöst"
Um etwa 16 Uhr berichtet die Polizei: "Die Marschkundgebung am Ring wurde auf Höhe Deutschmeisterplatz angehalten und wird behördlich aufgelöst. Den Teilnehmern wird nun Zeit eingeräumt, um die Örtlichkeit freiwillig zu verlassen. Selbiges gilt für die Kundgebung vor dem Parlament."
Wiener Polizei provoziert absichtlich die bisher absolut friedliche Friedens-Demonstration und sperrt grundlos das Burgtor! Absolut irre!!!!#Wien #W3011 #Vienna #Demonstration #Protest #Demo pic.twitter.com/nn1mPV9rRg
— austrianpsycho (@austrianpsycho) November 30, 2024
Beide Kundgebungen wurden behördlich aufgelöst, bestätigte ein Sprecher der Landespolizeidirektion der APA. Dabei kam es auch zu Identitätsfeststellungen. Festnahmen oder Übergriffe hätten keine stattgefunden, hieß es.
Ursprünglich war Marsch über den Ring geplant
Ursprünglich war von den Veranstaltern ein Marsch über den Ring geplant gewesen. Dieser wurde aber von der Landespolizeidirektion (LPD) Wien untersagt, weil sie dadurch ein Verkehrschaos und Behinderungen für die Geschäftstreibenden in den Einkaufsstraßen am ersten Weihnachtseinkaufssamstag erwartete. Dagegen wolle man juristisch vorgehen, hieß es seitens der Organisatoren am Freitag. Kritik an der Untersagung kam auch von den Freiheitlichen.
➡️ 14:08
— Demo Reporter Wien (@WienReporter) November 30, 2024
Stimmung am Heldenplatz wird angespannter. Burgtor ist gesperrt - Menge will aber dort durch. #w3011 pic.twitter.com/s3ChxWeQyi
"Nein Karli!"
Daher hielt man am Samstag eine Standkundgebung ab. Die Teilnehmer waren mit Kuhglocken, Trommeln und Fahnen ausgestattet, neben Österreich- und verschiedenen Bundesländer-Fahnen waren auch russische Flaggen darunter.
Auf selbst gebastelten Schildern war "Nein Karli!" oder "Nein zu Sky Shield" zu lesen. Skandiert wurde neben "Widerstand" auch "Nehammer muss weg!".
Im Bereich des Heldenplatzes wurden im Umfeld der dortigen Kundgebung bei Personskontrollen mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe aufgefunden.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) November 30, 2024
Bei der Gegenkundgebung am Schwarzenbergplatz wurde Pyrotechnik sichergestellt. #W3011
Polizei mit mehreren hundert Beamten im Einsatz
Die Wiener Polizei sei mit mehreren hundert Beamten im Einsatz gestanden, um an diesem ersten Weihnachtseinkaufssamstag für die öffentliche Ordnung und Sicherheit in der Wiener Innenstadt zu sorgen, zog die Exekutive am Abend Bilanz: "Das befürchtete Aufeinandertreffen von Demonstrationen mit gegensätzlichen politischen Positionen konnte vermieden werden."