So lief der Skype-Coup wirklich - Juwelier in L.A. sollte sterben.
Das Mastermind des geplanten Folterraubs in L.A. saß, wie ÖSTERREICH berichtete , in Wien: Bei seiner Freundin Brigitte bzw. von seinem Laptop aus organisierte sich der 70-jährige gebürtige Ungar Istvan alias Steve K. seine Komplizen: zwei Ex-Soldaten aus Ungarn, die er nach Übersee schickte, sowie den alten Zellenkumpanen Laszlo K. (64) aus den 1970er-Jahren – als der Auswanderer in den USA wegen Bankraubes und Mordes im Gefängnis gesessen hatte.
5 Millionen im Tresor
Die Bande wollte einen Juwelier namens Vadim S. in seinem Haus in Sunset Area mit Pistolen, Messern, Tasern und einer Peitsche überfallen und einen Finger abschneiden, damit er ihnen die Schlüssel zum Safe gibt. Im Tresor sollten drei Millionen Dollar in bar und zwei Preziosen im Wert von zwei Millionen Dollar liegen.
Undercover
Den Tipp hatte Istvan „Steve“ K. von einem Russen – und der wollte nur, dass dem Opfer erhebliches Leid geschieht. Im Polizeibericht aus L. A. steht wortwörtlich: „He wanted S. harmed. Der Inhalt des Safes war dem Russen egal – dafür durften sich K. und seine Komplizen alles behalten, was sie im Tresor finden würden. Der Coup ging schief – weil sich der Bandenchef via Skype einen weiteren Helfer in Los Angeles suchte, dabei aber an einen FBI-Undercover-Agenten geriet, der alle Videochats aufzeichnete: Unter anderem deutete „Steve“ in den Videochats immer wieder an, den Geschäftsmann möglicherweise auch zu töten.
Bestrafung
Wie ÖSTERREICH herausfand, stammt das angepeilte Opfer aus Moskau. Der Verdacht liegt nahe, dass er sich durch irgendetwas in seiner alten Heimat den Unbill gewisser Kreise zugezogen hatte und deshalb bestraft bzw. sogar umgebracht werden sollte.
Nachdem zuvor in den USA schon die Komplizen von Istvan „Steve“ K. verhaftet wurden, ging am 30. Oktober in Wien in einer Aktion des Bundeskriminalamtes mit dem FBI auch der Haupttäter ins Netz: Er wurde in der Wohnung seiner Freundin in Favoriten überwältigt.
