Eine Probe mit dem Killervirus wurde per Taxi von Steyr nach Wien geschickt.
Schweinegrippen-Infektion in Wien bestätigt!
Unfassbarer ist, was mit der Linzer Schweinegrippe-Probe passiert: Das Landeskrankenhaus ruft beim Taxiunternehmen „Muhr“ in Steyr an und bestellt ein Taxi. Kurze Zeit später bekommt Taxifahrer Josef Fuchs ein Paket überreicht. Der Inhalt: Eine Speichelprobe der 28-jährigen Patientin. Der Auftrag: Zu einem Taxi-Preis von 250 Euro musste die Lieferung so schnell wie möglich ins Klinische Institut für Virologie in Wien chauffiert werden. Fuchs weiß nicht, was er jetzt gleich 166 Kilometer durch Österreich transportieren soll. Er rast los. Ohne besonderen Schutz, ohne Begleitperson. Um 14.28 Uhr kommt das Taxi in der Wiener Kinderspitalgasse 15 an, das Institut für Virologie übernimmt die brisante Probe - ÖSTERREICH ist vor Ort dabei.
Hier klicken: So schaut das Pakerl aus:
Foto: (c) Fally
Nicht auszudenken, was auf der Fahrt hätte passieren können. Ein Unfall etwa. Wäre die Speichelprobe ausgetreten, hätte sich ein Verwundeter oder ein Retter möglicherweise angesteckt. Federl sieht das nicht so. Mit der von ÖSTERREICH dokumentierten Taxifahrt konfrontiert, sagt sie nur: "Ich kann es bestätigen, dass die Probe mit dem Taxi nach Wien gebracht wurde. Aber da ist ja nichts dabei. Das machen wir immer so. Die Probe ist ja eh gekennzeichnet.“
Im Gesundheitsministerium sieht man die Sache etwas anders. Dort kündigte man gegenüber ÖSTERREICH umfassende Untersuchungen zum Transport der Probe an. Und Virologe Franz Xaver Heinz betont ausdrücklich: „Diese Vorgangsweise ist absolut ungewöhnlich.“
Interview mit Taxler Josef Fuchs
ÖSTERREICH: Wussten Sie, was Sie da mit Ihrem Taxi 166
Kilometer durch Österreich gefahren haben?
ÖSTERREICH: In Wien haben Sie dann vom Inhalt
erfahren. Haben Sie jetzt ein ungutes Gefühl?
ÖSTERREICH: Die Fahrt kostete 250 Euro. Haben Sie
jemals eine derartig brisante Fracht gehabt? |
Masken nicht im Handel
Neun Millionen Grippeschutzmasken kaufte
das Gesundheitsministerium bei der Vogelgrippe im Jahr 2006 an. Damals
wurden die Masken über die heimischen Handelsketten vertrieben. Eine Million
Masken wurden verkauft, der Rest ging zurück ans Gesundheitsministerium, das
acht Millionen Masken weiter aufbewahrt.
Baumarkt-Masken
Derzeit sei noch nicht daran gedacht, die
Masken wieder in den Handel zu bringen, so Hubert Hrabcik, Generaldirektor
für die öffentliche Gesundheit. In einzelnen Apotheken und im Spezialhandel
seien Masken allerdings erhältlich. Alternative laut Hrabcik: „Auch
Schutz-Masken aus dem Baumarkt halten Erreger fern.“