Wien

Killer wehrt sich gegen Auslieferung

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Mann soll in Russland eine Gruppe Auftragskiller geleitet haben.

Ein 38-jähriger Russe, der in Wien im Februar unter dem Verdacht verhaftet wurde, in seiner Heimat ein Auftragskiller gewesen zu sein, wehrt sich gegen seine Auslieferung. Wie Thomas Spreitzer, Sprecher des Landesgerichts Wien, am Montag mitteilte, haben der Inhaftierte bzw. seine Anwältin Liane Hirschbrich Beschwerde gegen einen Erstbescheid auf Auslieferung angemeldet.

Damit wird der Erstbescheid, der am vergangenen Donnerstag erstellt wurde, schriftlich ausgefertigt. Dagegen kann Hirschbrich die Beschwerde einreichen, über die das Oberlandesgericht Wien entscheiden wird. Die Beschwerde hat Spreitzer zufolge jedenfalls aufschiebende Wirkung.

Mordvorwürfe "konstruiert"
Hirschbrich hatte am Sonntag geltend gemacht, dass die Mordvorwürfe gegen ihren Mandanten konstruiert seien, um den Mann als Regimekritiker mundtot zu machen. Die russische Polizei wirft dem 38-Jährigen vor, im Raum Nowosibirsk eine Gruppe von Auftragskillern geleitet zu haben.

Anatoly R. habe Wissen über die Korruption und den Amtsmissbraucher hoher Polizeibeamter in Nowosibirsk, so die Anwältin. Unter anderem habe er sich geweigert, Schutzgeldzahlungen an die Polizei zu leisten. Weil dem Russen gedroht worden sei, wenn er etwas verraten würde, würde er das nicht überleben, sei der Unternehmer im Jahr 2009 zunächst nach Deutschland und in der Folge nach Österreich geflüchtet.

Angeblich an vier Morden beteiligt
Mit den ihm angelasteten Morden will der Beschuldigte, den die russische Polizei als "Celentano" bezeichnete, nichts zu tun haben. Laut Haftbefehl soll Anatoly R. zwischen 1997 und 2004 in Nowosibirsk an der Ermordung von zumindest vier Personen beteiligt gewesen sein. Darüber hinaus wird ihm ein Mordversuch vorgeworfen, außerdem soll er zumindest ein Mordkomplott geschmiedet haben.

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