Die geistig beeinträchtigte Mutter soll stundenlang keine Hilfe geholt haben.
Ein Zweijähriger aus Vöcklamarkt (Bezirk Vöcklabruck) hat sich nach Verbrennungen durch heißes Wasser in Lebensgefahr befunden, weil vermutlich die Mutter stundenlang keine Hilfe geholt hatte. Das Kind verbrühte sich am Mittwoch, erst am Abend wurde die Rettung alarmiert. Die mit dem Fall befassten Stellen bestätigten am Donnerstag einen entsprechenden Bericht von ORF Oberösterreich.
Die 34-jährige Mutter, die als geistig beeinträchtigt gilt, hat in der ersten Einvernahme der Polizei berichtet, sie habe sich Mittwochnachmittag in ihrer Wohnung Wasser für einen Tee erhitzen wollen. Sie sei nur kurz aus der Küche gegangen. In ihrer Abwesenheit dürfte der Zweijährige den Topf mit dem kochendem Wasser vom Herd gezogen haben. Dieser kippte und das Wasser ergoss sich über den Kopf und Oberkörper. Der Bub erlitt schwere Verbrennungen.
Zustand "kritisch"
Seine 34-jährige Mutter hat es laut Polizei für mehrere Stunden unterlassen, Erste Hilfe zu leisten oder Rettungskräfte zu verständigen. Sie habe angegeben, sie habe die Haut des Kindes inspiziert. Als der Kleine zu schreien aufhörte, habe sie gemeint, dass alles wieder gut sei.
Erst als ein Bekannter am Abend in die Wohnung kam und sah, was passiert war, wurde die Rettung alarmiert. Der Notarzthubschrauber flog den Zweijährigen zunächst in das Landeskrankenhaus Vöcklabruck und später in die Uniklinik Salzburg. Laut ihrer Sprecherin Mick Weinberger sind bei dem Unfall 70 Prozent seiner Haut verbrüht worden. Seine Verfassung sei "kritisch". Nachdem der Zustand des kleinen Patienten stabilisiert worden war, wurde er zur weiteren Behandlung am Donnerstag gegen 2.00 Uhr nach München in die darauf spezialisierte Spezialklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital überstellt.