Wahnsinnstat
Kindsmord als Einbruch getarnt
29.12.2007
Die Mutter der 7-jährigen Zwillinge Céline und Mario stammt aus Tirol, sie soll die Greueltat zu Weihnachten begangen haben.
Um 2.30 Uhr in der Nacht zum Heiligen Abend ging folgender Notruf bei der Schweizer Polizei ein: „Bei uns wurde eingebrochen. Unsere Kinder sind tot – ermordet.“ Ein Großaufgebot an Polizei und Rettung brach zum Weiler Arn in der Ortschaft Horgen am Züricher See auf. Und standen tatsächlich einem schrecklichen Verbrechen gegenüber: In einer Wohnung des schmucken Mehrfamilienhauses lag die Leiche des siebenjährigen Mario, das Zwillingsschwesterchen Céline lebte noch, die Notärzte verloren aber den Kampf um ihr junges Leben.
Spuren
Noch in derselben Nacht wurden die Eltern der Geschwister
verhaftet. Denn, das berichtet die Schweizer Tageszeitung Blick: Weder am
Balkon, noch an den Türen oder an den Fenstern fanden die Kriminalbeamten
Einbruchsspuren. Die Täter waren also keine Fremden, sondern die eigenen
Eltern. Sie sollen Céline und Mario, während die Kleinen schliefen, erstickt
haben.
Bruder
Die Tragödie von Horgen macht betroffen – nicht nur in
der Schweiz, auch in Österreich. Denn die Mutter Bianca B. stammt aus dem
Ötztal. Die Frau lernte vor zwölf Jahren als Serviertochter den Schweizer
Bauernsohn Franz B. kennen und lieben. Obwohl ihre Eltern den Schwiegersohn
nicht akzeptierten, heiratete das Paar. 1999 verloren die beiden schon
einmal ein Kind – Lisa wurde nur 50 Tage alt und starb an plötzlichem
Kindstod. Jetzt wird auch dieser Fall neu aufgerollt. Der Bruder von Bianca
B., Markus G. aus Sölden zum Blick: „Ich kann und will es nicht glauben,
dass meine Schwester das getan hat. Die Kinder waren doch so glücklich, im
Mai waren sie bei uns Ski fahren. Ich versteh’ das alles nicht.“ Nächste
Woche ist das Begräbnis – vielleicht ist bis dahin ein Motiv für die
Wahnsinnstat bekannt.
Roland Kopt