Für die Taufbewerber ist eine mindestens einjährige Vorbereitungszeit vorgesehen.
Immer mehr Asylwerber aus islamisch geprägten Ländern wollen sich taufen lassen, so die Kathpress am Montag. Die christlichen Kirchen in Österreich haben deshalb Richtlinien für die Taufvorbereitung erarbeitet, hieß es unter Berufung auf den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ).
Taufunterricht
Laut dem evangelischen Oberkirchenrat Karl Schiefermair und der Leiterin des Koordinationsbüros der Österreichischen Bischofskonferenz für Katechumenat und Asyl, Friederike Dostal, ist eine mindestens einjährige Vorbereitungszeit der Taufbewerber (Katechumenen) vorgesehen. Wesentliche Teile des Taufunterrichts seien die Einführung in die Glaubensinhalte, aber auch die "Hinführung zur persönlichen Umkehr und Neuorientierung der Lebensgestaltung" oder die Integration in eine konkrete christliche Gemeinde.
Sensible Frage
Schiefermair betonte weiters, dass es sich bei den behördlichen Befragungen von Asylbewerbern über ihre Konversion um eine "staatskirchenrechtlich überaus sensible Frage" handle. Die Behörde habe das Recht, vorgebrachte Asylgründe auf ihre Stichhaltigkeit zu untersuchen, aber es könne keine "Glaubensprüfung" durch Richter oder Beamte geben.
Problemzonen
Schiefermair und Dostal machten übereinstimmend auf zwei Problemzonen aufmerksam. Einerseits geht es um den Einsatz von Dolmetschern, die mit den christlichen Glaubensinhalten nicht vertraut seien. Andererseits zeigten sich aber auch Richter und Beamte im Hinblick auf das Wissen über die konfessionellen Unterschiede innerhalb des Christentums immer wieder überfordert.