Mit einer spektakulären Aktion enthüllten Klima-Aktivisten der Gruppen "Extinction Rebellion" und "Debt for Climate" ein großes Banner an der Wiener Wirtschaftsuni.
Wien. Am Montag um 9.15 Uhr seilten sich Aktivisten der Gruppen "Extinction Rebellion" und "Debt for Climate" am Bibliotheksgebäude der Wirtschaftsuniversität Wien ab und enthüllten ein großes Banner mit der Aufschrift "Stop fossil crimes" (deutsch: "Stoppt fossile Verbrechen"). Sie protestierten damit in luftiger Höhe gegen die ursprünglich für diese Woche angekündigte Gaskonferenz und stellten dabei die Mechanismen der fossilen Industrien ins Zentrum ihrer Kritik.
Vor zwei Wochen sei ein Raunen durch die Klimabewegung, als bekannt geworden sei, dass die europäische Gaskonferenz aus Angst vor Protesten verschoben werden sollte, erklären die Aktivisten in einer Aussendung. Niklas Niskate von Extinction Rebellion (XR) begründet die in Kooperation mit Debt for Climate (D4C) trotzdem durchgeführte Abseil-Aktion so: "Dass die Konferenz verschoben wurde, ist zwar ein erster Erfolg für den Widerstand aus der Zivilgesellschaft - die schmutzigen Praktiken der Gaslobby und damit die Gründe für unseren Protest bleiben jedoch unverändert." Das Bündnis fordert den Stopp des Ausbaus von Gas-Infrastruktur, eine Vergesellschaftung und Demokratisierung der Energieversorgung und ein Ende der ausbeuterischen Strukturen."
Die beiden Klima-Gruppen hätten die Wirtschaftsuni als Protestort gewählt, da die WU "bereits häufiger wegen der Verdrängung kritischer Denkschulen wie der ökologischen Ökonomik und fehlender feministischer Perspektiven in der Kritik steht", erklären die Aktivisten ihre Aktion. In einer Presseaussendung betonen XR und D4C den Zusammenhang zwischen Klimakrise, Kapitalismus und neokolonialen Gasgeschäften und rufen dazu auf, das Energiesystem basierend auf den Forderungen von gerecht zu gestalten.
"Mit "end fossil crimes" prangern wir nicht nur die Auswirkungen fossiler Brennstoffe auf die Erderhitzung an, sondern sagen ganz klar: Die Macht des globalen Nordens basiert auf fossilen Energien - und Schulden sind nicht nur mächtige Instrumente der Kontrolle und Unterdrückung, sondern auch Hauptfaktoren für die Klimakatastrophe", so Aktivist Ismael Weber.