Anja Windl (25) alias ›Klima-Shakira‹, ist das junge Gesicht der Klimaaktivisten.
ÖSTERREICH: Auch am Freitag wurden Sie festgenommen. Wie oft wurden Sie bereits eingesperrt?
Anja Windl: Sicher zehn, vielleicht sogar 15 Mal. Der zivile, gewaltfreie Widerstand ist aber notwendig, damit wir gehört werden. Es braucht diese heftige Reibung.
ÖSTERREICH: Nach jeder Festnahme folgen saftige Strafen. Wie hoch sind die?
Windl: Die liegen zwischen 150 und 1.500 Euro pro Anzeige. Insgesamt werden das in meinem Fall wohl schon 10.000 Euro sein, oder mehr.
ÖSTERREICH: Sie sind Psychologie-Studentin. Wer zahlt ihre Strafen?
Windl: Bevor wir zahlen, gehen wir ins Gefängnis. Das ist das Ziel. Meine Eltern sind zwar besorgt, aber sie unterstützen mich finanziell, so kann ich mich über Wasser halten.
ÖSTERREICH: Sie werden „Klima-Shakira“ genannt, wegen Ihrer Ähnlichkeit zum Popstar...
Windl: Das löst bei mir Amüsement aus. Es schafft aber Reichweite. Ich möchte einfach mein Bestes tun, um die Katastrophe zu verhindern.
ÖSTERREICH: Einige Aktivistinnen mussten sich bei der Polizei nackt ausziehen. Stimmt das?
Windl: Ich wurde immer korrekt behandelt, obwohl das nackt Ausziehen vor Beamtinnen vorkommt, auch mir schon passierte.
ÖSTERREICH: 14 Tage gab es jetzt Klebe-Aktionen. Wie geht‘s weiter?
Windl: Wir geben nicht auf. Auch Haft wird mich nicht brechen.