Klimaschutz

Österreicher setzen stark auf Müllvermeidung

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Bei ihrem persönlichen Beitrag zum Klimaschutz setzen viele Menschen in Österreich vor allem auf Abfallvermeidung. 

Das hat eine am Freitag vorgestellte Umfrage im Auftrag des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ergeben. Demnach achten knapp 64 Prozent darauf, nur so viele Lebensmittel zu kaufen, wie sie in ihrem Haushalt benötigen. Knapp die Hälfte der Befragten versuche aktiv, Müll bestmöglich zu vermeiden. Befragt wurden 1.000 Personen ab 14 bis 75 Jahren.

Mehr als ein Drittel achtet der Umfrage zufolge auf regionale und saisonale Produkte, 15 Prozent kaufen überwiegend Bio-Produkte. Fast ein Viertel schaue auf umweltfreundliche Verpackung und 60 Prozent verzichten "so oft wie möglich" auf Plastiksackerl. Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben, werden von zwei Dritteln geprüft anstatt automatisch entsorgt. Trotzdem fallen nach Angaben aus dem Klimaschutzministerium entlang der gesamten Wertschöpfungskette immer noch jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an - pro Kopf über 130 Kilogramm.

Flug- und Autoverzicht weniger stark verbreitet

Im Bereich Energie achten sechs von zehn Befragten nach Eigenangabe darauf, Strom zu sparen, gut die Hälfte versucht außerdem, die Heizung zu regulieren und so den Energieverbrauch zu senken. Beim Transport machen die Befragten hingegen am wenigsten Abstriche: Nur jeweils knapp ein Viertel gibt an, Flüge zu vermeiden (27 Prozent) und im Alltag so oft wie möglich auf das Auto zu verzichten (26 Prozent).

Frauen seien "achtsamer als Männer in Bezug auf Umweltschutz". So verwenden sieben von zehn der befragten Frauen Lebensmittel auch nach dem Überschreiten der Mindesthaltbarkeit (70 vs. 62 Prozent der Männer). Sie kaufen auch lieber Secondhand-Textilien (23 vs. zwölf Prozent der Männer).

Engagement für Umweltschutz nimmt mit dem Alter zu

Mit dem Alter der Befragten steigt das Engagement für Umweltschutz. Doppelt so viele Ältere ab 70 wie Jüngere unter 20 Jahren achten darauf (78 vs. 37 Prozent) und verzichten beim Einkauf außerdem auf Plastiksackerln (74 vs. 33 Prozent). 31 Prozent der unter 20-Jährigen geben an, Wasser zu sparen, bei Befragten ab 50 Jahren ist es mehr als die Hälfte. Ältere versuchen häufiger, kaputte oder alte Elektrogeräte zu reparieren (19 Prozent unter 20 vs. 42 Prozent über 70 Jahren). Die junge Generation verzichtet am ehesten für den Umweltschutz auf Fleisch (13 vs. sechs Prozent der "Babyboomer").

In Wien verzichten 28 Prozent auf ein eigenes Auto, der österreichische Durchschnitt liegt bei 16 Prozent. Bei der Vermeidung von Abfall hinke die Bevölkerung in der Hauptstadt aber hinterher: Nur knapp vier von zehn Personen versuchen, möglichst wenig Abfall zu erzeugen (39 vs. 48 Prozent gesamt).

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