Verrücktes Wetter
Klimawandel bringt noch mehr Unwetter
24.07.2009
Es ist der Sommer der Wetter-Extreme. Sturm ‚Wolfgang' ist leider kein Einzelgänger. Experten prognostizieren weitere Unwetter.
Wien. Hochwasser, Starkregen, faustgroße Hagelkörner, häufige Gewitter. Der Sommer 2009 hat es in sich. Immer öfter enden Hitzeperioden – so wie am Donnerstag – in fulminanten Wetterexplosionen.
Experten sehen den Grund für die Wetterextreme in der Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre: Trifft warme Luft auf kalte Strömungen, kommt es zwangsweise zu einer Form von Entladung.
Laut Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb steht fest: „Wir sind einfach mitten im Klimawandel. Und in einer wärmeren Atmosphäre treten solche Unwetter häufiger auf.“
Verstärkt wird der Effekt laut Karsten Brandt vom deutschen Wetterdienst donnerwetter.de, weil „die Grenze einer wärmeren und einer kälteren Strömung heuer genau über Mitteleuropa, entlang dem Alpenhauptkamm liegt“.
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Im Jahr 2009 gab es bereits 189.528 Blitze
Besonders auffällig
ist auch die „massive“ Zunahme der Blitzaktivität. „Auch das spricht für den
Klimawandel. Das ist jedenfalls keine normale Entwicklung mehr“, ist sich
Brandt sicher.
Und Blitzexperte Gerhard Diendorfer liefert die Beweiszahlen: Bis 24. Juli wurden bereits 189.528 Blitze gezählt. Mit Ausnahme 2006 ist das der höchste Wert seit Anfang der 90er..
Allein beim gestrigen Unwetter schlugen in Niederösterreich 7.194 Blitze ein. Österreichweit blitzte es über 12.000 Mal. In Wien gab es zwischen 21.30 bis 23 Uhr rund 200 Blitze.
Schäden in Millionenhöhe bei Versicherungen
Bei den
Versicherungen liefen am Freitag die Telefone heiß. „Bis 12 Uhr hatten wir
4.500 Anrufe, der Schaden geht in die Millionenhöhe“, so Peter-Michael
Lackner von UNIQA. Die Wiener Städtische meldete bis 15 Uhr rund 800
Schadensmeldungen – mit einer geschätzten Schadenssumme von 3,4 Millionen
Euro. Gerhard Bernhard, Allianz: „Heuer ist es besonders schlimm. Seit 23.
Juni passiert alle drei Tage ein größeres Ereignis.“ Laut Hagelversicherung
gibt es in der Landwirtschaft 20 Millionen Euro Schaden.