Teuerung auf 40-Jahres-Hoch

"Können uns Leben nicht mehr leisten"

02.04.2022

Teuer-Schock in Österreich: Viele können sich das Leben kaum noch leisten.

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© TZOe Fuhrich
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Wien. „Weil alles so teuer geworden ist, habe ich zu wenig Geld zum Heizen und zum Essen. Ich brauche dringend finanzielle Unterstützung von der Regierung“, so Andreas M. (40). Lebensmittel, Sprit, Heizen – alles so teuer wie nie! Das tägliche Leben ist für viele kaum noch leistbar. Melanie C., alleinerziehende Mutter einer 6-monatigen Tochter, sagt: „Das Geld reicht nicht mehr für einen Großeinkauf. Auch fürs Heizen zahle ich 150 Euro alle drei Monate – vor einem halben Jahr waren es noch 80.“ Harald K. (49), technischer Angestellter, meint angesichts der Spritkosten: „Ich spare beim Autofahren, überlege zweimal, ob ich nicht doch zu Fuß gehe.“

"Über kurz oder lang fast jeder an Armutsgrenze"

Ärger. Die Rufe nach Unterstützung werden laut: „Die Politik sollte, wenn man nachweislich nicht genug Geld zum Leben hat, den Menschen finanziell helfen“, sagt Stefan (27), Student aus Wien. Karl S.(65), Pensionist: „Die Politik gibt Milliarden für Corona-Hilfen für die Wirtschaft aus. Aber wenn eine Mutter mit Kind und Mini-Einkommen Unterstützung braucht, stößt sie auf taube Ohren.“ Und Maurice W. (22), Elektriker, ergänzt: „Ich wünsche mir eine Gehaltsanpassung.“

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Harald K., (49), Angestellter mit Tochter: "Energiekosten sind spürbar gestiegen. Ich spare beim Autofahren, überlege zweimal, ob ich nicht doch zu Fuß gehe."

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Elfriede M. (73), Pensionistin: "Seitdem die Preise gestiegen sind, gehe ich weniger ins Gasthaus und esse mehr zu Hause."

 

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Maurice W. (22), Elektriker: "Die Mietpreise sind aktuell problematisch hoch. Ich wünsche mir daher eine Gehalts­anpassung."

 

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Anastasia V. (20), Studentin: "Die Teuerung spüre ich sehr. Vor allem die Preise für Lebensmittel und Flüge belasten mich enorm."

 

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Eva V. (50), Anwältin: "Die Steuern auf Energiekosten sollten ausgesetzt werden. Ich merke die Teuerung vor allem an der Zapfsäule."

6,8 % Inflation. Tatsächlich gibt jeder Haushalt im Schnitt heuer 227 Euro mehr aus, also rund 2.724 pro Jahr – das ist mehr als ein Monatsgehalt eines Durchschnittverdieners in Österreich. Die Inflation lag im März bei 6,8 Prozent – der höchste Wert seit mehr als 40 Jahren. „Luxus“ wie Urlaub? Für viele nicht mehr leistbar. „Urlaub mache ich nur noch in Europa und nur noch mit dem Zug“, meint Jenny L. (29).

Der Zorn der Leute auf die aktuelle Situation wächst täglich. Jutta M. (60) ist wütend: „Über kurz oder lang, ohne Hilfe der Politik, wird der Durchschnittsösterreicher an der Armutsgrenze angelangt sein.“

Butter schon um 22% teurer

Die Preise bei Gas, Öl und Diesel explodieren – und auch die Lebensmittel sind mitten in einer Teuerungswelle, der zweiten binnen zwei Monaten. „Die Gesamtinflation im Lebensmittelbereich ist von 5,9 Prozent im Februar auf 6,8 gestiegen“, meint Rainer Will vom Handelsverband. Waren es im Februar noch Produkte wie Butter und Öle, werden nun vor allem Fleisch, Milch, Käse, Eier und Getreideprodukte weiter in die Höhe schnellen. Grund: Die steigenden Kosten der Tierfütterung sowie erhöhte Transportkosten. Wie sehr die Preise für Fleisch & Co. in den kommenden Tagen steigen, kann Will noch nicht nennen. „Wir hoffen, die Steigerung geht hier nicht in die zweistellige Prozentzahl.“

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