Leiche im Koffer versenkt
Salzburger (31) in Berlin zerstückelt
13.07.2011
Die Leiche wurde in die Spree geworfen. Eine Passantin fand heute den Kopf.
Schon seit vergangenem Donnerstag sorgt der Fund eines Anglers in Oberschöneweide für gruselige Aufregung: In einem schwarzen Rollkoffer und in mehreren Plastiksäcken, die er aus der Spree fischte, waren die Leichenteile eines voll tätowierten Mannes, der jetzt aufgrund der ausgefallenen Tattoos identifiziert werden konnte. Zunächst noch ohne den Kopf des Opfers, der wurde erst am Mittwoch entdeckt. "Der Kopf wurde gestern von einer Passantin am Ufer des Schäfersees in einer Mülltüte gefunden", erklärte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaften Berlin.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Dieser See befindet sich in Berlin-Reinickendorf. Der Fund des Kopfes soll Aufschluss über die Todesursache geben. Wie konkret die Hinweise aus der Bevölkerung sind, sagte Steltner aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Eine konkrete Spur zu dem Täter sei ihm aber nicht bekannt, erklärte der Mediensprecher. Die Polizei rätselt über das Motiv und die Hintergründe der Bluttat.
Ein anderer Tätowierer aus Wien, der ebenfalls in Berlin lebt, erkannte die Kunstwerke auf der Haut als sein Werk und konnte so dem bis dahin Unbekannten einen Namen geben: Bei dem Toten handelt es sich laut Polizei um den 31-jährigen Raoul Schmidhuber aus Hallein in Österreich.
Szene
Der Salzburger war erst vor einem halben Jahr in die deutsche Hauptstadt gezogen, lebte im Stadtteil Pankow und arbeitete zuletzt in den Szene-Bars „White Trash Fastfood“ und im „No Pain No Brain“ als Kellner und Tätowierer.
Noch keine Spur
Vom Mörder, der die Leiche mit einer Kreis- oder Kettensäge zerteilt haben muss und der möglicherweise aus dem Bekanntenkreis des Opfers kommt, fehlt bisher jede Spur. Freunde und Mitarbeiter sind geschockt: "Raoul war doch so ein netter und umgänglicher Typ.“ Die Kripo hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.