Linzer Elite-Gym

Mitschülerin eingesperrt und zu Massage gezwungen

07.06.2024

Auf Italien-Reise: Vier 16-Jährige stehen wegen Verdachts auf Freiheitsentziehung und Nötigung im Visier. Die Privatschule löste indes den Vertrag mit Eltern auf, sprich: die Burschen flogen von der Schule. Drei weitere wurden verwarnt.

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© Facebook, oe24-Montage
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OÖ. Insgesamt sieben Schüler des katholischen Linzer Privatgymnasiums "Aloisianum" sollen auf einer Projektwoche in Italien von 12. bis 17. Mai eine Mitschülerin in ein Zimmer gezerrt, eingesperrt und dort gezwungen haben, die Burschen zu massieren, berichten unter anderem die Oberösterreichischen Nachrichten.

Vorfall während Italien-Reise nach Assisi

Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigt dass man nach einer Anzeige der Schule wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung und der Nötigung gegen vier 16-Jährige ermittle. Die Erhebungen seien im Anfangsstadium, ein Sexualdelikt stehe nicht im Raum.

Laut Medien passierte der Vorfall am dritten Abend der alljährlichen kulturellen und spirituellen Projektwoche in Assisi werden, an der 44 Schüler des 6. Jahrganges und drei Lehrkräfte teilnahmen. Die betroffene Schülerin soll sich am Abend nach einem Tagesausflug nach Siena den Lehrkräften anvertraut haben, daraufhin mussten die Burschen vorzeitig die Heimreise antreten. Die Schule erstattete nach einer umfänglichen Prüfung der Causa Anzeige. Demnach wurden drei Burschen - die offenbar nicht aktiv mitgemacht haben - abgemahnt Für die vier Hauptbeschuldigten gab es mittlerweile auch noch weitere Konsequenzen: "Wir haben den privatrechtlichen Schulvertrag mit ihren Eltern aufgelöst", wird der Schuldirektor Michael Haderer zitiert.

Der Direktor wandte sich an die Bildungsdirektion, später wurde der Vorfall bei der Polizei gemeldet. "Wir waren die ganze Zeit in enger Abstimmung mit den Eltern des Mädchens", sagt Haderer laut OÖN. Die Schüler, die alle zwischen 15 und 16 Jahre sind, und teilweise in die gleiche Klasse wie die Jugendliche gehen bzw. gingen, reagierten unterschiedlich. So sollen manche die Tat zugegeben haben, während andere zu den Vorwürfen bislang schwiegen. 

Die Schülerin war seit dem Vorfall nicht mehr im Aloisianum. Ob und wann das Mädchen wieder in seine Klasse zurückkehrt steht noch nicht fest. "Wir wollen einen Rahmen schaffen, in dem sich die Schülerin wieder wohlfühlt", so der Direktor. 

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