Nach zehn Jahren auf der Flucht

Kopf der Enkeltrickmafia festgenommen

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Der Masche wird mehr als eine Milliarde Euro Schaden zugeordnet.

Der Kopf der Enkeltrick-Mafia ist von Zielfahndern in Warschau festgenommen worden. Das berichtete das Landeskriminalamt Oberösterreich am Dienstag. Der 49-Jährige war mehr als zehn Jahre auf der Flucht. Er soll die Betrugsmasche mit Verwandten erfunden haben, allein im deutschsprachigen Raum dürfte damit mehr als eine Milliarde Euro Schaden verursacht worden sein.

Enkeltrickmafia Arkadiusz Lakatosz Hoss
© Polizei Warschau


Der Verdächtige, unter dem Spitznamen "Hoss" bekannt, wurde am 16. März in einer Wohnung im Norden Warschaus verhaftet. Während er früher nahezu unbehelligt in Polen gelebt hatte, hielt er sich zuletzt versteckt und veränderte sein Aussehen markant, berichteten die Ermittler.

"Hoss" war 2001 nach Polen geflüchtet, wo er es immer wieder schaffte, sich der Strafverfolgung zu entziehen. 2014 und heuer im Februar wurde er zwar kurzzeitig festgenommen, kam aber rasch wieder frei - gegen Kaution und weil er behauptete, krank zu sein. Laut LKA OÖ brachte seine Entlassung im Februar 2017 sogar den polnischen Justizminister dazu, das Vorgehen "seiner" Justiz zu kritisieren.

Gegen den 49-Jährigen bestand nicht nur ein polnischer Haftbefehl, Österreich hatte gegen ihn auch einen Europäischen Haftbefehl erwirkt. Denn er soll mit seinem Sohn, der derzeit in Hamburg vor Gericht steht, auch in Österreich Opfer mit dem Neffentrick betrogen haben.

Der heute 49-Jährige soll den sogenannten Neffentrick - auch als Enkel- oder Nichtentrick bekannt - Ende 1999 gemeinsam mit seinen beiden Brüdern und einem Schwager in Hamburg erfunden haben. Seit damals verfeinerte der Clan den modus operandi immer weiter und verdiente viel Geld mit der Betrugsmasche. Dabei werden die - meist älteren - Personen von jemandem angerufen, der behauptet, ein Verwandter sein, sich in einer Notlage zu befinden und dringend Geld zu brauchen. Den Opfern wurden so immer wieder hohe Summen herausgelockt.

 
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