Die Stadt Wien baute das KH Nord auf einer der gefährlichsten Altlasten Wiens.
Als ab 1944 die US-Luftwaffe tausende Bomben auf die Floridsdorfer Raffinerie abwarf, wurden 40.000 m3 Tankraum zerstört. Von den jährlich in Hitlers Rhenania-Ossiag AG – sie hatte nach dem Anschluss 1938 das Shell-Werk übernommen – produzierten 150.000 Tonnen Treibstoff versickerte ein Großteil im Erdreich.
Nach einem Zwischenspiel als sowjetischer Usia-Betrieb bis 1955 wurde hier bis 1970, wieder unter Shell-Fahne, Öl raffiniert.
190.000 m² Erdreich vergiftet
1984 analysierten Beamte erstmals das Gefahrenpotenzial: „Es kam zu massiven Einträgen von Erdöl-Produkten“. 190.000 m² Erdreich in der Altlast W7-Shell-Pilzgasse sind schwer mit Hitlers Altöl vergiftet.
Ab 2006 errichtet das Umweltbundesamt Sperrbrunnen, Riesel- und Dichtwände, um wenigstens die seit Jahrzehnten laufende Ausbreitung des Öls ins Wiener Grundwasser nördlich der Donau zu stoppen.
Umweltbundesamt: "Erhebliche Kontaminationen"
Im Mai 2015, das Krankenhaus Nord ist mitten am Gelände der Altlast längst in Bau, erfolgt der letzte, umso dramatischere Eintrag des Umweltbundesamts im Akt: „Ein Austrag der Schadstoffe wurde unterbunden. Im Bereich der Altlast ist weiterhin mit erheblichen Kontaminationen des Untergrundes und mit Öl in Phase zu rechnen.“
Sogar Energetiker warnte vor Giftmüll
Im Klartext: Das KH Nord schwimmt mitten auf Hitlers Gift-Ölsee. Und alle Verantwortlichen wussten genau Bescheid. Sogar der 95.000-Euro-Energetiker hat laut Bericht vor „teils entsetzlichen Ereignissen, die am Areal gespeichert sind“, gewarnt...
Josef Galley