Zwei Coups in einer Woche - Dorotheum stoppt Rhinos - Einige Banden gehen um.
Zuerst krallten sich zwei Täter (ein Schwarz- und ein Nordafrikaner) ein 89 Zentimeter langes Rhino-Horn, das am selben Tag bei einer Auktion um bis zu 70.000 Euro versteigert werden sollte. Den beiden sprintstarken Männern gelang mit der prächtigen Beute die Flucht.
Nur einen Tag später, am Dienstag, wurde erneut ein Nashorn-Horn gestohlen, das der Besitzer, der Präparator Michael R., am Vortag um 24.700 Euro ersteigert hatte. Seit dem Coup der zwei Männer in bunten Pullis, die in einem weißen Geländewagen kamen, rothaarig waren und vorgaben, aus Irland zu kommen, liegt der Bestohlene mit Magengrippe im Bett. Sein Sohn zu ÖSTERREICH: „Wir sind auf Antilopen spezialisiert, das Nashorn war eine Wertanlage.“ Dass die Coups zusammenhängen, will die Kripo zwar nicht bestätigen.
Es geht um Sex
Insider indes erzählen die mögliche Geschichte hinter den Rhino-Diebstählen, die auf jeden Fall etwas miteinander zu tun haben. Hintergrund ist, dass geriebenes Nashorn-Horn-Pulver in China als Potenzmittel gilt, für das fast jeder Preis bezahlt wird. In Europa soll es demnach mehrere Banden geben, die in Museen und Auktionshäuser eindringen, um Nachschub für die sexhungrigen Chinesen zu besorgen.
Überfälle
Eine polizeibekannte Bande, die offenbar den Präparator in Wien-Margareten „besucht“ hat, operiert von Irland aus. Doch auch der Überfallene selbst könnte in der einen oder anderen Form (wissentlich oder ahnungslos) für eine andere Gruppierung arbeiten. Der anonyme Experte zu ÖSTERREICH: „In dem Rhino-Business ist so viel Geld zu holen, dass sich die Banden schon gegenseitig überfallen.“
Das Auktionshaus Dorotheum indes hat die Notbremse bezogen: Ab sofort werden keine Nashorn-Trophäen mehr versteigert. Alle Präparate, die noch im Haus sind, gehen zurück an die Besitzer.