Opfer soll Familie des Killers missbraucht haben

Kufstein-Mord wird zum Psycho-Thriller

25.06.2021

Der Vater des mutmaßlichen Mörders (29) erhebt immer schwerere Vorwürfe. 

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Die Ermittlungen im Mordfall an dem 77-jährigen Pensionisten Guntram T. aus Kufstein werden immer komplexer. Schon jetzt scheint absehbar: Das Motiv des mutmaßlichen Mörders Sebastian E. (29) wird nur über die Expertise von Gerichtspsychiatern zu entschlüsseln sein.

Schlimmer Verdacht 

Denn inzwischen steht ein schlimmer Verdacht im Raum: Das spätere ­Opfer soll vor Jahrzehnten nicht nur den Täter, sondern auch dessen Vater und ein weiteres Familienmitglied sexuell missbraucht haben. Dies bestätigte ­Verteidiger Alexander Swancar am Freitag gegenüber ÖSTERREICH. Schon unmittelbar nach den tödlichen Messerstichen in einem Gebüsch nahe des Innufers sorgte der Fall für ­Rätsel: „Ich war mit meiner Lebenssituation unzufrieden, wollte ins Gefängnis. Schon vor Wochen habe ich mir ein Opfer ausgesucht“, sagte Sebastian E., der sich selbst bei der Polizei gestellt hatte.

Schweigen aus Scham 

Alles schien auf ein Zufallsopfer hinzudeuten. Bis der Vater des ­Messerstechers auspackte. Das Mordopfer hatte früher in der Nachbarschaft gelebt. Schon er selbst sei von ­diesem missbraucht worden und später auch der Sohn Sebastian. Und es soll ­mindestens ein drittes ­Opfer in der Familie geben. Aus Scham habe man all die Jahre geschwiegen. Doch im vergangenen Winter habe sich der mutmaßliche Täter in psychiatrische Behandlung begeben. In deren Verlauf seien die alten Wunden wieder aufgebrochen. „Erinnerungen tauchten bei ihm immer wieder auf“, sagt Verteidiger Swancar.Ob dies letztlich zum Mord führte, muss geklärt werden. Die Höhe des zu erwartenden Strafmaßes dürfte hiervon von größter Bedeutung sein. 

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