Drama

Lawine tötet Eiskletterer

06.03.2013

Opfer in Bergsee gespült - 4. Todesopfer in 2 Tagen.
 

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Schrecklicher Alpinunfall Mittwochvormittag in der Gletscherwelt Weißsee bei Uttendorf. Zwei Eiskletterer waren mit Tourenski am Weg zum Kletterspot „Gläsern Madonna“-Wasserfall beim Grünsee auf 1.850 Metern.

„Noch bevor sie mit dem Eisklettern beginnen konnten, ging eine Lawine ab“, schildert Bergretterin Maria Riedler in ÖSTERREICH. „Die beiden dürften die Lawine selbst ausgelöst haben.“ Die fatale Folge: Die Schneemasse riss die Wiener mit und drückte sie regelrecht in den eisbedeckten Grünsee. Die Wucht der Lawine hatte das zehn Zentimeter dicke Eis durchbrochen.“ „Einer hatte Glück, konnte sich selbst aus dem eisigen Wasser befreien und Alarm schlagen“, so Riedler: „Sein Partner ging sofort unter.“ Die Bergretter orteten den vermissten Andreas N. mit einem Piepsgerät rund eineinhalb Meter unter Wasser. Ein Retter sprang in das Eiswasser und zog ihn heraus. „Für den Mann kam aber leider jede Hilfe zu spät“, so Riedler. Der Überlebende kam mit einer Unterkühlung davon, erlitt aber einen schweren Schock.

Wärme löst Lawinen aus
Andreas N. ist schon der vierte Lawinentote in nur drei Tagen. Wie berichtet, kamen am Dienstag drei Alpinisten ums Leben. In Obertauern (S) starb ein Tiroler (62), in Scheffau (S) kam ein Bayer (55) ums Leben und in Tux im Zillertal (T) ein deutscher Tourengeher. Grund für die Lawinenabgänge ist der warme Frühlingsschnee.

ÖSTERREICH: Frau Riedler, was ist am Mittwoch beim Grünsee passiert?
Maria Riedler:
Zwei Eiskletterer waren auf dem Weg zum „Gläserne Madonna“-Wasserfall. Dabei querten sie mit ihren Tourenski einen Hang und lösten eine Lawine aus.

ÖSTERREICH: Und dann?
Riedler:
Durch die wuchtigen Schneemassen wurden die beiden mitgerissen und durch eine Eisschicht in den eiskalten Grünsee geschleudert.

ÖSTERREICH: Was passierte in dem eisigen Bergsee?
RIEDLER:
Ein Alpinist hatte Glück, konnte sich retten und Alarm schlagen. Meine Kollegen orteten den anderen dann in eineinhalb Metern Tiefe mit einem Piepsgerät.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie den Mann rausgeholt?
Riedler:
Ein Kollege ist sofort rein gesprungen und barg ihn. Doch er war leider schon tot.

 

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