Neuschnee ohne Ende
Lawinen-Alarm im ganzen Land
09.02.2015
Neuschnee und orkanartiger Wind machen die Lage extrem gefährlich.
Neuschnee und orkanartiger Sturm haben dazu geführt, dass am Montag in Niederösterreich in den Ybbstaler Alpen und im Rax-Schneeberggebiet große Lawinengefahr (Stufe 4) herrschte. In den Türnitzer Alpen galt erhebliche (Stufe 3), in den Gutensteiner Alpen und im Wechselgebiet mäßige Gefahr (Stufe 2).
Die Auslösung von Schneebrettern sei "an vielen Steilhängen schon bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich", teilte der Lawinenwarndienst NÖ mit. Die Gefahrenstellen könnten bis in tiefer gelegene Waldzonen reichen. Der Warndienst verwies vor allem auf die Triebschneeproblematik, die auch am Dienstag erhalten bleibe. Mit der prognostizierten Erwärmung würden spontane Auslösungen mittlerer, vereinzelt sogar größerer Lawinen erwartet.
TIROL
Die Lawinengefahr hat sich in Tirol nochmals verschärft. Gebietswiese herrschte am Montag Stufe "4" der fünfteiligen Gefahrenskala, teilten die Experten mit. Dafür sei die Kombination aus "arktisch tiefen Temperaturen, lockerem Neuschnee und stürmischem Wind" verantwortlich.
Die Hauptgefahr gehe von frischen Triebschnee bzw. zum Teil auch von älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese könnten jederzeit schon bei geringer Zusatzbelastung, also schon durch einen einzelnen Wintersportler als Lawine ausgelöst werden, hieß es.
Gefahrenstellen befanden sich laut den Experten in steilen Hängen aller Richtungen. Darunter versteht man Hänge ab 30 Grad. Skitouren und Variantenfahrten erforderten viel Erfahrung und Zurückhaltung, die Möglichkeiten sind stark eingeschränkt, warnten die Experten. Unerfahrene Wintersportler sollten die gesicherten Pisten nicht verlassen.
Am Sonntag dominierte der stürmische bis orkanartige Nordwind. Dadurch wurde oberhalb der Waldgrenze umfangreich Schnee verfrachtet. Wegen der tiefen Temperaturen sei dieser Triebschnee kalt und damit spröde, so die Experten. Zudem sei er sehr störanfällig, da er häufig auf einer lockeren Altschneeoberfläche, schattseitig auch auf Oberflächenreif lagert.
KÄRNTEN
Die Lawinengefahr ist in Kärnten am Wochenende durch den stürmischen Wind noch einmal gestiegen. Laut Lawinenwarndienst wird die Gefahr verbreitet als "erheblich" eingestuft, in Höhenlagen ab 2.200 Meter herrscht teilweise sogar Warnstufe 4.
Die teils sehr mächtigen Triebschneeablagerungen wurden von den Experten sehr auslösefreudig. Es musste mit zahlreichen Spontanabgängen gerechnet werden. Der stürmische Nordwind hat für eine stark vom Wind geprägte Schneedecke gesorgt. Abgeblasene Geländeteile lagen dicht neben stark eingewehten oder hartgepressten Bereichen. Die Kälte machte die Ablagerungen sehr spröde, mit einer sehr schwachen Bindung zur Altschneedecke.
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