Unerfahrene Wintersportler sollten gesicherte Pisten nicht verlassen.
In Tirol hat die Lawinengefahr am Dreikönigstag gebietsweise die Stufe "4" der fünfteiligen Skala erreicht. Die Experten des Landes rieten unerfahrenen Wintersportlern, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. Am Montag hatten mehrere Abgänge in den Ötztaler und Stubaier Alpen die Bergretter in Atem gehalten. Im Ötztal starben zwei junge Nachwuchsskifahrer des US-Skiteams.
Die Lawinensituation in Tirol bleibe "heikel": Die Gefahr sei oberhalb 2.200 Metern "verbreitet als erheblich, gebietsweise von der Auslösebereitschaft her sogar als groß einzustufen", warnten die Lawinenexperten in ihrem Lagebericht.
Die Hauptgefahr gehe dabei von älteren und frischen Triebschneeansammlungen aus. Diese seien zumeist spröde und lägen zudem auf einer störanfälligen Altschneedecke. Dadurch sei die Auslösebereitschaft entsprechend hoch, es reiche häufig schon geringe Zusatzbelastung, also das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers. Vereinzelt könnten ausgelöste Lawinen tiefere Schichten durchreißen und dann mittlere Größen erreichen.
Gefahrenstellen lägen in steilen Hängen aller Richtungen, bevorzugt in den Tourengebieten entlang des Alpenhauptkammes. "Günstiger" sei die Situation im südlichen Osttirol.
Lawinenabgang am Kitzsteinhorn
Am Kitzsteinhorn bei Kaprun (Pinzgau) ist am Feiertag kurz vor Mittag eine Lawine abgegangen. Die Schneemassen hatten sich kurz nach 11.30 Uhr oberhalb der Kristallbahn im freien Gelände gelöst. Hinweise auf Verschüttete gab es vorerst nicht, Bergrettung und Alpinpolizei würden aber den Kegel absuchen, sagte Polizei-Sprecher Anton Schentz.
"Bisher liegen keine Beobachtungen vor, ob jemand in den Hang eingefahren ist", so Schentz. Nähere Angaben über das Ausmaß der Lawine lagen noch nicht vor.
Schneebrett auch in Obertauern
Ungefähr zur selben Zeit trat auch in Obertauern ein Wintersportler eine Lawine los. Die Person - ob Mann oder Frau, war noch nicht bekannt - war im freien Gelände unterwegs und wurde von den Schneemassen mitgerissen. Ob sie sich selbst befreien konnte oder geborgen wurde, war zunächst nicht bekannt, sagte Polizei-Sprecher Anton Schentz.
Der Wintersportler wurde mit Verletzungen in ein Spital geflogen. Nähere Einzelheiten konnte Schentz noch nicht nennen. Und auch zum Lawinenabgang am Kitzsteinhorn bei Kaprun lagen um 13.00 Uhr noch keine genaueren Informationen vor. "Wir haben von dort noch keinen Lagebericht", sagte ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes.