Am Nachmittag konnte nur mehr ein Verschütteter lebend geborgen werden.
Bei einem Lawinenunglück in der Obersteiermark ist am Freitag ein Tourengeher ums Leben gekommen, ein weiterer erlitt schwere Verletzungen. Elf Personen, davon die meisten Studierende, waren beim Skifahren in unwegsames Gelände geraten und hatten ein Schneebrett ausgelöst, das alle mitriss. Für einen Verschütteten, einen 20-jährigen Grazer, kam jede Hilfe zu spät.
Verkettung unglücklicher Umstände
Bei den
Einsatzkräften sprach man von einer Verkettung unglücklicher Umstände, von
Leichtsinn könne nicht gesprochen werden. Eine Gruppe von acht Studenten
wollte eine gekennzeichnete Variantenabfahrt nehmen, kam aber bei Schneefall
und dichtem Nebel von der Route ab. Fast gleichzeitig verirrten sich drei
Skifahrer, die an einem Firmenausflug teilnahmen. Beide Gruppen versuchten
gemeinsam, durch schwieriges Gelände in den Fuchsgraben, Gemeinde
Pusterwald, abzufahren.
Gegen 11.30 Uhr wurde dabei von den Freizeitsportlern ein Schneebrett losgetreten. Wie Richard Dullnigg, Einsatzleiter der Alpinpolizei Murau, berichtete, wurden alle elf Skifahrer mitgerissen. Die Mehrzahl konnte ich selbst befreien, diejenigen, die nur oberflächlich verschüttet gewesen waren, halfen den anderen. Auch der 20-jährige Student konnte rasch geborgen werden. Dennoch zeigte er keine Lebenszeichen mehr und auch die Reanimationsversuche der Kameraden und später des Notarztteams waren vergeblich.
Drei Hubschrauber im Einsatz
Eine Teilnehmerin der
Firmenausflugsgruppe wurde leicht verletzt. Insgesamt waren drei
Hubschrauber im Einsatz, dazu kamen rund drei Dutzend Helfer von Bergrettung
und Alpinpolizei. Ein Team für Krisenintervention übernahm die
psychologische Betreuung der Verunglückten.