Dürre, Unwetter, hohe Preise

Lebensmittel 
10 Prozent teurer

16.08.2012

Brot, Bier, Fleisch & Co. sind betroffen - Erhöhungen bis zum Ende des Jahres.

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© Getty Images
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Ernteausfälle um mehr als 60 Prozent, Spekulanten, die die Preise in die Höhe treiben, Produktionskosten, die immer mehr in die Höhe schnellen: Was derzeit in der Landwirtschaft passiert, gleicht einem Kahlschlag. Fest steht: Ob Brot, Fleisch, Milch oder Bier – auch in Österreich muss man sich jetzt auf radikale Preiserhöhungen einstellen. Die Hintergründe:

  • Die USA erleben derzeit eine der schlimmsten Dürrekatastrophen ihrer Geschichte. Allein heuer werden 100 Millionen Tonnen Mais weniger produziert als noch im Vorjahr. Die Folge: Durch geringere Angebote schnellen die Preise in die Höhe. Seit Juni sind die Kosten für Mais um 50 Prozent gestiegen. Soja, ein wichtiges Futtermittel, ist um 30 % teurer geworden.
  • Auch in Österreich ist die Getreideernte eingebrochen. „Statt 5,4 Millionen Tonnen werden heuer voraussichtlich nur 4,6 Millionen Tonnen produziert“, erklärt Adolf Marksteiner von der Landwirtschaftskammer. In Teilen des Weinviertels erwirtschafteten Landwirte nach Dürre, Frost, Hitze und Hagel heuer um bis zu 60 Prozent weniger.
  • Zugleich treiben Börsenspekulanten die Preise in die Höhe, warnt die Arbeiterkammer, und: Immer mehr Mais wird für die Biospriterzeugung (E10) verwendet. Genau der fehlt dann in der Nahrungskette. Die Folgen sind sofort klar: „Viele Betriebe sind gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Auch die Konsumenten werden künftig mehr zahlen müssen“, so Helmut Schmerker, Obmann des Verbandes der Fleischwarenindustrie.
  • Alle Produkte, die Mehl enthalten, etwa Brot, Semmeln oder Nudeln werden nun um bis zu zehn Prozent teurer.
  • Für Geflügel muss man künftig um bis zu fünf Prozent mehr zahlen, denn die meisten Tiere werden mit den nun teureren Sojabohnen und Mais gefüttert.
  • Das Gleiche gilt für Schweinefleisch. „Wir zahlen 8 bis 10 % mehr für Schweinefleisch, wir müssen mit Preiserhöhungen an den Handel herantreten“, sagt Thomas Schmiedbauer, Chef vom Fleisch- und Wurst-Unternehmen Wiesbauer.
  • Auch beim Bier dürfte es bis 20 % teurer werden.

„Noch zeigen die starken Anstiege der Weltmarktpreise für Getreide geringen Einfluss auf die heimischen Nahrungsmittelpreise, aber gegen Ende des Jahres dürften diese doch deutlich zu spüren sein“, sagt Wifo-Experte Josef Baumgartner. Es kommt also noch schlimmer …

30 Grad: Hitze im Anmarsch
Endlich ist er wieder da: der Sommer! An diesem Wochenende gibt es nämlich wieder Sonnenschein und Temperaturen über 25 Grad. „Wir bekommen jetzt warme Luft von den Azoren und Spanien ab, damit knacken wir wieder die 30-Grad-Marke“, erklärt Wetter-Experte Thomas Krennert von der ZAMG.

Die Bäder rüsten schon auf, sie haben in den letzten Wochen Besucherrückgänge bis 20 Prozent einstecken müssen. Das Traumwetter wird aber nicht nur für einen Sturm auf die Bäder sorgen: Zum größten Planschbecken der Nation wird nun die Traisen in Niederösterreich. Zehntausende Frequency-Gäste werden nach den heißen Konzerten Abkühlung suchen.

Hitze bis nächste Woche
Heute wird es im ganzen Land sonnig und strahlend schön. Im Osten steigen die Temperaturen auf 27 Grad, im Westen auf bis zu 29 Grad. Am Samstag klettern die Temperaturen im Osten auf sommerliche 28 Grad bei wolkenlosem Himmel, im Westen kann man bei 29 Grad baden.

Auch der Sonntag wird ein strahlender Badetag in ganz Österreich werden – und das Beste: Bis weit in die nächste Woche hinein haben wir ­Badewetter. Mit Glück ­sogar noch am nächsten Wochenende!

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