Leiche gefunden

Paulina wurde entführt und getötet

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Vermisste 14-Jährige tot in Wald gefunden. Stiefvater unter Mordverdacht.

Das mysteriöse Verschwinden einer 14-jährigen Schülerin aus Bad Ischl hat am Mittwoch einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Die Spur von Paulina S. hatte sich am Dienstag auf dem Weg zur Schulbushaltestelle Köhlerweg, nur wenige hundert Meter vom Elternhaus entfernt, verloren. Laut Augenzeugen wurde das Mädchen von einem roten VW Sharan abgepasst – und in den Wagen gezerrt. Im Wagen: Klaus K., Paulinas Stiefvater, und dessen Sohn Konstantin.

14-jährige Paulina ist tot



Leiche gefunden

Nach stundenlanger Suche – insgesamt fahndeten 60 Polizisten nach dem Mädchen – machten die Ermittler am Abend die grausame Entdeckung: „Wir haben eine Leiche, vergraben in einem Waldstück nahe Bad Ischl, gefunden“, sagt Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Bereits nach kurzer Zeit war klar: Es handelt sich um Paulina. Die Leiche war in einem Erdloch nahe des Schwarzensees (zwischen Wolfgangsee und Attersee) entdeckt – auf einem Grundstück der Familie. Die Polizei schließt auch sexuellen Missbrauch nicht aus.

Zuletzt wurde die Schülerin am Dienstag gegen 7 Uhr gesehen. Erste Ermittlungen brachten die Polizei auf den roten Van mit Gmundner Kennzeichen. Eine Großfahndung war die Folge.

Gesuchter Van bei Neunkirchen gefunden

Sie dehnten die Suche auf Autobahnen und Schnellstraßen in Niederösterreich und der Steiermark aus – und wurden fündig. Eine ausgebaute Rückbank voller Blut wurde sichergestellt. Nahe Neunkirchen (NÖ) wurde der gesuchte Van geortet. Konstantin K. stellte sich freiwillig der Polizei, sein Vater Klaus wurde wenig später in Peuerbach (OÖ) festgenommen.

Der Fernfahrer Klaus K. ist seit Jahren mit Paulinas Mutter verheiratet. Für ihn war die gebürtige Deutsche mit ihren vier Kindern im Jahr 2009 sogar von Köln nach Österreich gezogen. Vor vier Monaten hatte sich das Paar getrennt.

Verdächtige verwickeln sich in Widersprüche
Derzeit liege kein Geständnis vor, doch "die Einvernahmeergebnisse sind widersprüchlich", sagte Sicherheitsdirektor Lißl.  "Das Mädchen ist bereits gestern um 7.00 Uhr früh von den beiden Tatverdächtigen mit hoher Wahrscheinlichkeit ermordet worden."

Zunächst hatten die beiden Verdächtigen eisern geschwiegen. Auf den Schuhen eines Verdächtigen wurden jedoch Blutspuren gefunden, zudem Klebebänder und "mehrere Gegenstände, die als Tatwerkzeuge anzusehen sind" im Auto (für beide gilt die Unschuldsvermutung). Motiv: Rache wegen verschmähter Liebe. Die brutale Tat soll von langer Hand geplant worden sein. Schon im Februar sollen die beiden besclossen haben, Paulina zu töten.

Trauer und Schock in Bad Ischler Schule
Die Mitschüler der ermordeten 14-Jährigen mussten psychologisch betreut werden. Am Donnerstag kümmerten sich Teams des Kriseninterventionsdienstes und Mitarbeiter des psychosozialen Netzwerks um die 600 Jugendlichen.

Man habe bereits am Dienstag gewusst, dass das Mädchen vermisst wurde und tags darauf hätten sich die Hinweise verdichtet, "dass da mehr dahinter ist", so Schuldirektor Günter Mautz. Die Todesnachricht kam dennoch wie ein Schock: Sie platzte direkt in das Schulschlussfest, das daraufhin abgebrochen wurde.

Er habe die 14-Jährige selbst gut gekannt, weil er in ihrer Klasse unterrichtet habe, so Mautz. Sie sei ein zurückhaltendes, aber sehr lebenslustiges Mädchen gewesen. Dass es in der Familie nicht immer leicht gewesen sei, habe man gewusst. Die Frau und ihre Kinder seien allerdings nach der Trennung der Mutter vom Lebensgefährten wieder gut auf die Beine gekommen, so der Direktor, bei dem bereits die Schwester der Getöteten ihre Matura abgelegt hat.

Staatsanwaltschaft schweigt
Die zuständige Staatsanwaltschaft Wels gab sich am Donnerstag noch sehr bedeckt. Man müsse erst die Obduktionsergebnisse abwarten, wann diese eintreffen werden, wisse man noch nicht, so Behördensprecher Manfred Holzinger. Was den Ermittlungsstand angehe, verfüge er über "keine zeitnahen Informationen", sagte Holzinger. Berichte wonach ein Geständnis vorliege, wurden von ihm weder bestätigt noch dementiert.
 

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